
Videospiele | 14. Oktober 2015
Nintendo sperrt Flashkarten erneut aus
Nintendos Kampf gegen die Raubkopierer geht auch im Jahr 2015 Munter weiter. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Hackern, Crackern und Nintendo fokussiert sich derzeit auf Nintendo’s Handheld. Anders als in den vergangenen Jahren hat Nintendo diesmal aber aus Fehlern der Vergangenheit gelernt. Bis die ersten sogenannten Flashkarten am Markt auftauchten verging vergleichsweise viel Zeit.
Den Anfang machte z.B. der Gateway 3DS der sich eine Sicherheitslücke im Nintendo 3DS zunutze machte um eigenen Code sowie „Backups“ abspielen zu können. Nintendo hat hier recht schnell reagiert und die Lücke über ein Software-Update gestopft. Eine nicht bekannte Zahl an 3DS Handhelds befindet sich derzeit aber immer noch auf einer angreifbaren System-Version. Hier scheiterte Nintendo’s Update-System an dem wieder willen der Besitzer die Kompatibilität für die Flashkarte zu verlieren. Mittlerweile sind die Hacker im Fall des Gateway 3DS sogar soweit, neue System-Versionen direkt auf dem Handheld zu emulieren, ohne dabei das System wirklich auf die neue Version zu bringen. Ausmerzen kann Nintendo diesen unbekannten Prozentwert an Handhelds wohl nicht mehr.
Einige Monate später ging das Spiel rund um das knacken der Sicherheitsvorkehrungen des Nintendo 3DS in die nächste Runde.
Der sogenannte Sky3DS gibt sich praktisch als echtes Nintendo 3DS Spiel aus, spielt Daten anschließend aber von einer microSD Karte ab. Mit diesem Reverse-Engineering Angriff hatte Nintendo scheinbar etwas größere Probleme. Mit einfachen System-Updates konnte der Chip nicht ausgesperrt werden. Dies hatte zur Folge, dass man mithilfe dieser Flashkarte mehrere Monate unbedacht arbeiten konnte. Ganz unsichtbar war die Karte für Nintendo aber wohl nicht, da das Unternehmen die Möglichkeit hatte, Besitzer der Karte aus dem Online-Services zu verbannen. Mittlerweile hat man auch in diesem Zusammenhang nachgebessert. Von einer perfekten Lösung kann man aber wohl nicht sprechen. Statt eines vergleichsweise kostengünstigen Software-Updates wird nun ein neuer Sicherheitschip auf den Spielkarten des Nintendo 3DS angebracht. Dieser Chip fehlt auf der Sky3DS Flashkarte und verhindert somit den Start der Software. Ein Teilsieg für Nintendo, wenngleich das komplette Software-Lineup bis vor der Einführung der neuen Sicherheitsvorkehrungen weiterhin über den Sky3DS abgespielt werden können.
Fraglich bleibt, wann die Antwort aus dem Lager der Hacker folgt.
Fragt man Szenen-Insider wird der neue Chip einige Probleme bei der Entwicklung neuer Flashkarten mit sich bringen. Da die Entwicklung dieser Karten auch einen finanziellen Hintergrund haben, kann man wohl mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die Arbeiten an einer neuen Lösung bereits begonnen haben.
Möglicherweise hat Nintendo bis zur Veröffentlichung neuer Methoden aber bereits die Segel in Richtung einer neuen Plattform gesetzt. Diese dürfte dann nochmals schwerer zu Knacken sein.