Versicherungen | 9. November 2015
Deutsche Aktuare: BU-Versicherung ist im Wandel
Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den Versicherungen im Hochpreissegment. Ein umfassender Schutz gegen den Verlust der Arbeitskraft ist teuer. Nicht selten finden Beschäftige in den sogenannten Risikoberufen oder Versicherte mit Vorerkrankungen keinen bezahlbaren Schutz.
Jetzt geht das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften auf die Versicherten zu und klärt auf, wie man als Angehöriger von Risikoberufen trotzdem eine vernünftige Versicherung findet. Dieser Ansatz könnte Schule machen, wenn er von Versicherungsexperten aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Welche Berufsgruppen es am schwersten haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden, erfährt man auf http://www.berufsunfähigkeitsversicherungen-testsieger.de/berufsgruppen/
Verantwortungsvolles Verhalten ist gefragt
In einer aktuellen Informationskampagne weist das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften darauf hin, dass es viele Faktoren für die Risikoeinstufung in der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt und dass Versicherte diese Einstufung durchaus beeinflussen können. Ausgangspunkt der Überlegung ist, dass es für viele Versicherte in den letzten Jahren immer schwerer wurde, Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden.
Dieser Trend wird auch von den deutschen Aktuaren bestätigt. Neben dem Beruf werden nämlich weitere Kriterien von den Versicherungen betrachtet. Dazu gehören zum Beispiel die familiäre Situation oder das gesundheitliche Verhalten. Wer im Versicherungsantrag angibt, Raucher zu sein, muss mit einer höheren Versicherungsprämie rechnen. Noch vor wenigen Jahren wurde die Risikoprüfung nicht so umfassend durchgeführt. Die Vereinigung der deutschen Aktuare weist jetzt darauf hin, dass der Versicherte durch sein eigenes Verhalten dafür sorgen kann, dass sein Versicherungsvertrag angenommen wird. Ein gesundheitsbewusstes Verhalten ist dazu eine wichtige Voraussetzung.
Abstriche sind nötig und möglich
Wer an seiner gesundheitlichen Situation nichts machen kann, hat vielleicht die Chance, Einschränkungen beim Versicherungsschutz zu akzeptieren. Gerade für sogenannte Risikoberufe können Abstriche angebracht sein. Natürlich weisen die Aktuare darauf hin, dass eine pauschale Empfehlung für schwer versicherbare Berufe niemals zu geben ist
. Ein interessanter Ansatz könnte aber sein, gar nicht erst eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, sondern auf Alternativen auszuweichen. Wer zum Beispiel bei seiner Berufsunfähigkeitsversicherung mit Leistungsausschlüssen einverstanden ist, reduziert zwar seine Versicherungsprämie, macht aber gleichzeitig enorme Abstriche bei der Versorgung im Versicherungsfall. Besser ist es, eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.
Dann ist der Versicherte zwar gezwungen, beim Verlust der Arbeitskraft eine andere Tätigkeit aufzunehmen, sofern er noch am Erwerbsleben teilnehmen kann. Doch das ist häufig für die Betroffenen akzeptabel. Wer also keinen bezahlbaren BU-Versicherungsschutz findet, sollte prüfen, ob eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine geeignete Alternative ist.
BU-Versicherungsprämien könnten sinken
Die deutschen Aktuare gehen unabhängig von ihrer neuesten Informationskampagne übrigens davon aus, dass sich der Trend zu preiswerten BU-Alternativen in Zukunft verstärken wird. Gleichzeitig erwartet man, dass sich die BU-Versicherungsprämien auf lange Sicht reduzieren.
Und auch in der kombinierten Absicherung von Pflege und Berufsunfähigkeit dürfte sich noch eine Menge tun. Es bleibt also abzuwarten, wie sich der Markt auf Dauer entwickelt. Doch es könnte sein, dass es auch für Versicherte in Risikoberufen in Zukunft leichter wird, einen vernünftigen und bezahlbaren Schutz gegen den Verlust der Arbeitskraft abzuschließen.