Versicherungen | 14. Juli 2016
Berufsunfähigkeitsversicherung – bevor es zu spät ist
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für alle wichtig, die zur Erhaltung ihres Lebensstandards auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind. Und es gilt die Regel: je früher man diese abschließt, desto geringer sind und bleiben die zu zahlenden Beiträge.
Deshalb sollten sich insbesondere Jugendliche (bzw. deren Eltern) mit diesem zweifellos unbeliebten Thema beschäftigen – gerade weil sie noch jung und gesund sind. Sie haben damit die besten Chancen, den wichtigen Schutz vor Berufsunfähigkeit zu fairen Konditionen zu bekommen. Danach kann der BU-Schutz deutlich teurer werden.
Je früher – desto besser!
Wie gesagt, mit zunehmendem Alter wird der Abschluss einer passenden Berufsunfähigkeitsversicherung teurer. Denn einerseits steigt mit zunehmendem Alter das Berufsunfähigkeitsrisiko und damit auch der Beitrag. Andererseits können sich mit zunehmendem Alter auch gesundheitliche Beschwerden bemerkbar machen, die zwar nicht gleich zu einer Berufsunfähigkeit führen – bei der Antragsprüfung aber Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse verursachen.
Denn mit dem Antrag zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind auch umfangreiche Fragen zum Gesundheitszustand der zu versichernden Person zu beantworten. Und diese Fragen müssen unbedingt vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet werden. Anderenfalls könnte der Versicherer Ihnen eine Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht unterstellen und unter Umständen Leistungen verweigern, obwohl der Versicherungsnehmer jahrelang Beiträge gezahlt hatte.
Das Problem der Berufsgruppendifferenzierung!
Aber der zu zahlende Versicherungsbeitrag ist nicht nur vom Alter und Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss abhängig, sondern auch von der ausgeübten beruflichen Tätigkeit. Die Versicherer haben in den letzten Jahren immer mehr Berufsgruppen eingeführt. Dies führte dazu, dass der BU-Schutz für die meisten Akademiker und Bürofachkräfte immer preiswerter – für handwerklich bzw. körperlich Tätige aber immer teurer bis unbezahlbar wurde.
Während ein 20-jähriger Bürokaufmann 1.500 € BU-Rente bis zum 65. Lebensjahr schon ab monatlich 44 € versichern kann, muss der gleichaltrige Bäcker für den gleichen Versicherungsschutz mit mindestens 127 € schon deutlich tiefer in die Tasche greifen (Quelle: www.berufsunfaehigkeitsversicherung-sofort-vergleich.de). Ob dies sozial gerecht ist, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Versicherer sprechen von risikogerechter Prämienkalkulation, Kritiker von Rosinenpickerei.
Tipp für Schüler und Studenten:
Wer einen sogenannten Risiko-Beruf erlernen oder ausüben will, sollte sich besser vor Beginn der Ausbildung bzw. Berufstätigkeit – also noch als Schüler gegen Berufsunfähigkeit versichern. Das gilt in ähnlicher Weise auch für Studenten, die nach erfolgreichem Abschluss oder auch nach einem Abbruch des Studiums einen Risikoberuf (z.B. bei Umgang mit Gefahrstoffen, Auslandstätigkeit, Lehrertätigkeit usw.) ausüben wollen.
Wichtig dabei ist, dass der Versicherer im Rahmen seiner Nachversicherungsgarantie nicht nur auf eine erneute Gesundheitsprüfung, sondern auch auf eine Prüfung des dann ausgeübten Berufs verzichtet. Somit wird der gute Gesundheitszustand und die günstiger Berufsgruppeneinstufung „eingefroren“. Dann kann die versicherte BU-Rente bei Bedarf auch später noch erhöht werden, ohne für die erhöhte BU-Rente einen Risikozuschlag oder eine ungünstigere Berufsgruppenzuordnung befürchten zu müssen.