Umwelt | 29. August 2024
Nachhaltigkeit: Endlich mehr als ein Trend
Es hat lange Zeit gedauert, bis der Schutz des Klimas und der Umwelt ins Bewusstsein der breiten Masse rückte. Endlich ist er angekommen. Aber noch immer gibt es in allen Bereichen des Lebens reichlich Raum zur Verbesserung. Zudem muss neben dem Bewusstsein auch die Bereitschaft wachsen, verstärkt auf nachhaltige Lösungen zu setzen und genauer hinzuschauen.
Keramik statt Kunststoff, Mehrweg statt Einweg – der Anfang ist gemacht
Technical Ceramics halten Einzug in zahlreichen Bereichen und bestechen nicht nur durch ihre überzeugenden Vorteile bei den vielseitigen Einsätzen, sondern ebenso durch die umweltschonendere Herstellung. E-Autos verzichten auf fossile Brennstoffe. Photovoltaik findet sich mittlerweile nicht mehr auf vereinzelten Dächern, sondern sogar als Balkonkraftwerke an Mehrfamilienhäusern. In Leipzig hat Christian Sonnendecker eine vielversprechende Lösung für das globale Plastikmüllproblem entwickelt. Gleichzeitig wird dieser in vielen Bereichen reduziert.
Nachhaltiges Bauen, nachhaltige Kleidung, Energiesparlampen und Stoffbeutel anstelle von Plastik: Innovationen und ein gesteigertes Bewusstsein sowie einfach verfügbare Lösungen haben zu einer Wende geführt. Umweltfreundliche Materialien und Maßnahmen liegen im Trend. Die neue Entwicklung reicht sogar so weit, dass ein Einfluss auf die Ernährung spürbar ist. Der Coffee To Go wird im Mehrwegbecher mitgenommen, anstelle von Fleisch landen vermehrt pflanzliche Produkte auf den Tellern und neben Essensrettungen finden sich Optionen wie Too good to go.
Obwohl es merklich voranzugehen scheint, fällt neben der Wende bei Keramik und Co. noch immer ein Missstand auf. Denn der Umweltschutz hört immer da auf, wo die eigene Bequemlichkeit eingeschränkt wird oder ein anderer Trend schwerer zu wiegen scheint. Das Potenzial zur weiteren Verbesserung ist daher nach wie vor immens und die Schonung des Klimas weiter ausbaufähig. Im Kleinen, wie im Großen.
Klima- und Umweltschutz müssen stärker werden
Bereits kleine Mittel und Maßnahmen schützen Ressourcen. Sie dürfen allerdings noch nicht das volle Ausmaß eines umweltbewussteren Lebens sein. Sowohl im individuellen, privaten Bereich als auch im industriellen Sektor ist das Sparpotenzial noch längst nicht ausgereizt. Die eigenen Möglichkeiten immer wieder zu kontrollieren und anzupassen, lohnt sich. Das fängt bereits beim Konsum an. Bei großen Anschaffungen oder regelmäßigen Käufen ist ein Blick auf den Hersteller angeraten. Nutzt dieser wirklich umweltfreundliche Methoden und Materialien, oder verwendet er den Hinweis auf das Klima gemeinsam mit nachhaltigen Werbemitteln lediglich für Marketingzwecke? Gibt es bessere Alternativen? Auch das Reiseverhalten und die Nutzung des eigenen Pkws sind oftmals optimierungsfähig. Muss es wirklich die dritte Fernreise im Jahr sein oder der Ausflug mit dem Auto an jedem Wochenende?
Wird dazu noch der Stromverbrauch unter die Lupe genommen, fallen bereits auf den zweiten Blick oftmals Missstände und Widersprüche auf, die Umwelt und Budget zugleich belasten. Werden etwa Energiesparlampen verwendet, dafür verbraucht jedoch das umfassend ausgebaute Smarthome unnötig Strom? Oder wird auf den Geschirrspüler gesetzt, obwohl das Abwaschen von Hand mit dem richtigen Vorgehen in jeder Hinsicht sparsamer und schonender ist? Wer täglich den Lieferservice bemüht, selbst kurze Strecken mit dem Auto fährt oder regelmäßig Lebensmittel entsorgt, findet bessere und günstigere Alternativen. Eine schrittweise Umstellung und genau überlegte Anschaffungen sind oftmals leichter als gedacht. Wichtig ist, objektiv auf den eigenen Verbrauch zu schauen und sparsamere Maßnahmen als das zu begreifen, was sie sind: Lediglich eine Veränderung der Gewohnheiten, die zahlreiche Vorteile mit sich bringen und nur für kurze Zeit die eigene Bequemlichkeit stören.