Sicherheit | 28. Januar 2018
Wie Frauen sich wieder sicher fühlen können
Immer mehr Frauen fühlen sich auf den nächtlichen Nachhauseweg unsicher und investieren in ihre eigene Sicherheit. Für manche Betroffene mögen die Ereignisse aus der Silvesternacht 2015/2016 ein weiterer Grund gewesen sein, mehr für ihre eigene Sicherheit zu sorgen.
Obwohl die Zahl von schweren Straftaten zurückgeht, verzeichnen einige Bundesländer einen erhöhten Anstieg an Raubüberfällen und Sexualdelikten. Viele Frauen wollen sich gegen Angriffe wehren – wissen aber nicht wie.
Die Mittel zur Selbstverteidigung sind vielfältig und reichen von Tierabwehrspray über kleine Messer bis hin zur Schreckschusspistole. Mit welchen Mitteln Frauen Angreifer in die Flucht schlagen können und was es beim Mitführen von Selbstverteidigungswaffen zu beachten gilt, lesen Sie im folgenden Artikel.
Airweapons – Die laute Selbstverteidigung
Schreckschusspistolen – auch Airweapons genannt – sind Nachbildungen von kleinkalibrigen Handfeuerwaffen. Mittels Reizgas- oder Kartuschenmunition werden aggressive Angreifer durch einen sehr lauten Knall in die Flucht geschlagen. Diese Form der lauten Selbstverteidigung kommt gerade in großen Städten mit sozialen Brennpunkten immer mehr zum Einsatz.
Die täuschend echten Schreckschusswaffen sind auf den ersten Blick nicht von normalen Handfeuerwaffen zu unterscheiden. Für das Tragen einer Schreckschusspistole muss der Besitzer mindestens 18 Jahre alt sein und den kleinen Waffenschein besitzen. Der Gebrauch einer Schreckschusspistole ist nur bei Notwehr oder im Notstand erlaubt (§12 des Waffengesetzes). Doch Vorsicht: Wird die Schreckschusspistole aus nächster Nähe abgefeuert, kann Sie beim Angreifer zu erheblichen Verletzungen führen.
Mit Tierabwehrspray Angreifer verjagen
Tierabwehrspray – auch bekannt unter dem Begriff „Pfefferspray“ – ist eine bewährte Selbstverteidigung gegenüber aggressiven Angreifern. Schnell einsatzbereit macht es die aggressive Person für einen bestimmten Zeitraum handlungsunfähig – ohne diese langfristig zu schädigen.
Wichtig für minderjährige Frauen: Wenn das Produkt die Aufschrift „Nur zur Tierabwehr“ trägt, gilt für dessen Erwerb keine Altersbeschränkung, da es mit dieser Produktbezeichnung nicht unter das Waffengesetz fällt. Pfefferspray zur Selbstverteidigung beinhaltet den natürlichen Reizstoff Oleoresin Capsicum – bestehend aus Paprika, Chili oder Cayenne-Pfeffer. Pfefferspray darf selbstverständlich nur bei Notwehr angewendet werden. Besitzer von Pfefferspray berichten oft, dass sie sich dadurch selbstsicherer fühlen und selbstbewusster auftreten.
Der richtige Schlag macht den Unterschied
Nicht immer hat man die notwendige Waffe griffbereit zur Hand. Mit einem richtigen Schlag an einer verwundbaren Stelle des Angreifers kann aber der gleiche Effekt ausgelöst werden: Der Angreifer ist handlungsunfähig und die Frau kann flüchten.
In immer mehr Städten gibt es die Möglichkeit, in Selbstverteidigungskursen die richtigen Verteidigungstechniken zu lernen. Hier lohnt ein Blick auf die entsprechenden Websites der Kursanbieter, denn die Angebotsfülle ist vielfältig. Zu den bekanntesten Verteidigungsarten gehören:
- Krav Maga
Diese Kampfsportart stammt aus Israel und ist vor allem in den USA populär geworden. Neben verschiedenen Kampftechniken gehören auch Techniken zur Deeskalation zum Krav Maga.
- Wendo
Diese Technik der Selbstverteidigung wurde Anfang der 1970er-Jahre von Frauen in Kanada entwickelt. Der Ursprung des Namens ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Wendo ist eine umfassende Verteidigungstechnik. Trainiert werden vor allem die Wahrnehmung, die Körpersprache sowie die richtige Atemtechnik und eine selbstbewusste Stimme.
- Taekwondo
Besonders in Deutschland ist Taekwondo sehr verbreitet. Im Fokus dieser Kampfsportart steht auch das Erlernen von Selbstverteidigungstechniken (Hosinsul). Taekwondo kann in verschiedenen Stufen erlernt werden. Bereits nach mehreren Trainingseinheiten können sich Frauen mit der neuerlernten Verteidigungstechnik gegen Angreifer wehren und treten allgemein selbstbewusster und sicherer auf.
Mit viel Lärm Angreifer in die Flucht schlagen
Wer es weniger sportlich mag und das Mitführen von Schreckschusspistolen oder Pfefferspray meiden möchte, sollte über die Anschaffung eines Schlüsselanhängers mit Alarmknopf nachdenken. Mittels eines lauten Signaltons (120 bis 130 dB) werden Angreifer verschreckt und in die Flucht geschlagen.
Einen dauerhaften Schaden für Angreifer und Besitzer gibt es nicht. Vor allem besteht bei diesem Schlüsselanhänger nicht die Gefahr, dass man sich bei unsachgemäßer Bedienung versehentlich selbst verletzt.
Mit der richtigen Verteidigung endlich sicher fühlen
Keine Frau sollte sich auf den Nachhauseweg fürchten müssen. Mit der richtigen Verteidigungstechnik oder dem passenden Werkzeug meistern Frauen selbstbewusst und sicher auch brenzlige Situation. Dieser Artikel soll insbesondere den Frauen Mut machen, die sich bisher vor Angst kaum noch aus dem Haus trauen.
Mit den oben genannten Techniken und Produkten müssen Frauen nie wieder Angst auf dem nächtlichen Nachhauseweg haben. Zusätzlich erhalten unsichere Frauen neue Lebensqualität und treten auch in kritischen Situationen selbstbewusster auf.