EU-Verpackungsverordnung (PPWR): Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Recht | 8. September 2025

EU-Verpackungsverordnung (PPWR): Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Mit der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) hat die EU ein neues Kapitel in der Regulierung von Verpackungen aufgeschlagen. Ziel ist es, die Umweltauswirkungen von Verpackungen erheblich zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft in Europa zu stärken.

Von der Richtlinie zur Verordnung

Ende 2022 legte die EU-Kommission ihren ersten Entwurf der PPWR vor. Nach intensiven Trilog-Verhandlungen wurde der finale Text im Dezember 2024 angenommen und am 11. Februar 2025 offiziell veröffentlicht. Seit diesem Tag ist die Verordnung in Kraft.

Nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten gilt die PPWR ab dem 12. August 2026 unmittelbar in allen 27 EU-Mitgliedstaaten – und ersetzt die bisherige Verpackungsrichtlinie 94/62/EG vollständig. Anders als eine Richtlinie benötigt eine Verordnung keine nationale Umsetzung, sondern entfaltet direkt Wirkung.

Zentrale Inhalte der PPWR

Die PPWR definiert klare und verbindliche Vorgaben für Unternehmen:

  • Verpackungsdesign: Bis 2030 müssen alle Verpackungen in der EU recycelbar sein. Materialien und Konstruktionen, die das Recycling verhindern, werden schrittweise ausgeschlossen.
  • Mehrwegquoten: Unternehmen sind verpflichtet, Mehrwegverpackungen einzusetzen und Quoten einzuhalten.
  • Abfallmanagement: Verbindliche Regeln sollen sicherstellen, dass weniger Abfälle entstehen und Recyclingströme gestärkt werden.
  • Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR): Erstinverkehrbringer und Online-Händler müssen bestehende Meldepflichten beachten und ihre Prozesse an verschärfte Anforderungen anpassen – inklusive digitaler Nachweis- und Reporting-Systeme.

Die neue PPWR bringt klare ökologische Vorteile mit sich. Durch die verbindliche Vorgabe, dass ab 2030 alle Verpackungen in der EU recycelbar sein müssen, wird der Ressourcenverbrauch erheblich reduziert. Weniger Abfälle landen auf Deponien oder in der Umwelt, und wertvolle Rohstoffe gelangen zurück in den Kreislauf. Zudem sorgt die Förderung von Mehrweg- und Recyclingsystemen für eine nachhaltigere Nutzung von Materialien und unterstützt die Zielsetzung der EU, ihre Klimabilanz spürbar zu verbessern.

Auch für Unternehmen eröffnet die PPWR Chancen: Wer frühzeitig auf recyclingfähige Materialien, optimierte Verpackungsdesigns und digitale Nachweissysteme setzt, positioniert sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und erfüllt zugleich steigende Kundenerwartungen. Dadurch können Kosten eingespart, Effizienz gesteigert und neue Wettbewerbsvorteile erzielt werden. Die Verordnung zwingt Unternehmen zwar zu Anpassungen, bietet ihnen aber gleichzeitig die Möglichkeit, Innovationskraft zu beweisen und ihr Markenimage nachhaltig zu stärken.

Auswirkungen für Unternehmen

Für Hersteller, Händler und insbesondere für den Online-Handel bedeutet die PPWR eine deutliche Neuausrichtung der Verpackungsstrategien. Unternehmen müssen:

  • Verpackungsgewichte reduzieren,
  • Materialien so auswählen, dass Recycling und Wiederverwendung möglich sind,
  • Mehrwegsysteme einführen oder ausbauen,
  • digitale Nachweise über Verpackungsströme führen.

Wer diese Anforderungen frühzeitig berücksichtigt, kann nicht nur rechtliche Risiken vermeiden, sondern auch Kosten senken und Wettbewerbsvorteile durch nachhaltige Lösungen sichern.

Fazit

Die PPWR ist mehr als nur eine neue Regulierung – sie ist ein zentraler Baustein für die europäische Kreislaufwirtschaft. Unternehmen sollten die Übergangsfrist bis August 2026 nutzen, um ihre Verpackungsprozesse konsequent auf Nachhaltigkeit und Compliance auszurichten.

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