Marketing | 18. Juni 2014
Firmenhomepage Fehler Teil 8: Werbung & Baustellen
Wir nähern uns dem Ende der Artikelserie. Wir haben bisher z.B. die Inhalte eurer Firmenhomepage angesprochen, aber auch Usability Elemente, Bildmaterial und das Design im Allgemeinen. In diesem Teil der Artikelserie „Firmenhomepage Fehler“ geht es um Werbung auf der Firmenhomepage und Baustellen-Seiten.
Artikelserie: Firmenhomepage Fehler
Die bisher veröffentlichten Teile aus der Serie „Firmenhomepage Fehler“ könnt ihr euch hier durchlesen:
- Texte und Inhalte
- Interaktionsmöglichkeiten
- Navigation
- Bildmaterial
- Kundenmeinungen / Testimonials
- Aktualität
- Design
- Werbung & Baustellen
- Überblick aller Firmenhomepage Fehler
Werbeanzeigen auf der Firmenhomepage
Es klingt zwar im ersten Moment etwas unglaubwürdig, aber man sieht es immer wieder: Werbeanzeigen auf der Firmenwebseite.
Viele Betreiber einer Unternehmenshomepage übersehen vielleicht den Fakt, dass man mit externer Werbung seine Besucher im schlimmsten Fall zur Konkurrenz läuft. Um das zu verstehen, sollte man vielleicht auch wissen, wie Werbung im Internet funktioniert.
Werbung im Internet
Werbeanzeigen sind im Internet weit verbreitet. Deshalb gibt es auch unzählige Anbieter / Werbenetzwerke. Am bekanntesten sollte wohl Google Adwords bzw. Google Adsense sein. Ich habe mal eine Statistik gelesen, die besagt, dass man über Adwords rund 89% aller deutschen Internetnutzer erreicht – irgendwie. Denn Google Werbung wird auf sehr vielen Webseiten eingebunden.
Aus gutem Grund, denn die Verdienstmöglichkeiten mit Google Adsense sind sehr gut. Das liegt vor allem daran, dass die Klickraten bei Adsense Werbung verhältnismäßig hoch sind. Und das liegt daran, dass Google relevante Werbung einblendet. Man findet auf der Sportwebseite keine Werbung über Babynahrung. Google weiß, dass derjenige auf der Sportwebseite sich vielleicht für neue Fußballschule interessiert und liefert entsprechende Werbung aus. Diese relevante Werbung liegt zum einen am Content der Homepage, auf der sie ausgeliefert wird (Fußballwebseite zeigt relevante Werbeanzeigen), zum anderen aber auch daran, dass Google Nutzerprofile erstellt und weiß, wofür man sich aktuell interessiert. Habe ich in letzter Zeit oft „Fußball Bundesliga“ gegoogelt, versucht Google mir mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf Nicht-Sport-Webseiten Werbung zum Thema Fußball anzuzeigen, da ich mich dafür ja interessiere.
Werbung auf der Firmenhomepage
Wo wir wieder bei der Firmenhomepage sind. Google würde auf meiner Firmenwebseite relevante Anzeigen ausliefern. Das sind im schlimmsten Fall Werbeanzeigen meiner Konkurrenz, da die ja sehr relevant sind (Anbieter aus der gleichen Branche = gleiches Thema der Webseite).
Man würde also durch seinen Content die Besucher auf seine Webseite locken und da der User im Internet gerne Angebote vergleicht, würde er sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Angebote der Konkurrenz angucken, die in diesem Beispiel sogar auf meiner eigenen Webseite beworben wird.
Wo kommt die Werbung her?
Die meisten Unternehmer, die Werbung auf der Firmenhomepage einblenden, tun dies sicherlich nicht mit Absicht. Vielleicht benutzen sie einen Homepagebaukasten, von dem es meistens auch eine kostenlose Version gibt, die sich halt über Werbung finanziert. Die Unternehmer denken sich dann nichts dabei, da bei ihnen vielleicht keine Werbung der Konkurrenz eingeblendet wird. Sie vergessen aber, dass bei jedem User unterschiedliche Werbung eingeblendet wird.
Ein Umstieg auf die Werbefreie (teurere) Version des Homepagebaukastens entfernt meist schon die Werbung. Wenn man Werbung auf seine Firmenwebseite einfügt, um vielleicht etwas Geld zu machen, sollte man sie unbedingt wieder entfernen. Da werden wahrscheinlich nur kleine Beträge bei rumkommen, ein Kundenkontakt wäre sicherlich viel wertvoller. Oder man holt sich eine professionelle Werbeagentur mit ins Boot, die eine individuelle, auf mein Unternehmen zugeschnittene Webseite erstellt.
Links zu Partnern
Auch Links zu Partner können gefährlich werden. Wenn ich meinen Zulieferer verlinke, und dieser dann vielleicht noch alle seine Kunden verlinke, verlinke ich bereits über zwei Ecken zu meiner Konkurrenz.
Ziel einer Webseite sollte es sein, den Besucher als erstes auf der Webseite zu halten. Externe Links schicken den User wieder weg. Dies kann man mit kleinem Aufwand verhindern und so müssen die Besucher bewusst die Webseite verlassen.
Baustelle
Auch unvorteilhaft sind Unterseiten, auf denen etwas zu lesen ist wie „Auf dieser Seite wird noch gearbeitet..“. Sprich, man bindet Unterseiten ein, auf denen kein Content ist.
Meistens wird dies gemacht, da die Inhalte in Kürze folgen sollen. Aber meistens folgen solche Inhalte dann eben doch nicht in Kürze und so wird diese Baustellenseite sehr lange auf der Webseite zu sehen sein.
Das kann Besucher vergraulen. Sie kommen auf die Webseite, da sie auf der Suche nach der Lösung eines Problems sind. Sie finden die korrekte Unterseite, erwarten Inhalte, die die Vorteile des Unternehmens im Hinblick auf ihr Problem darstellen – und finden lediglich eine Baustellenseite. Der Besucher wird unzufrieden und sucht sich eine Konkurrenzfirma.
Auch hier kann man mit kleinem Aufwand großes bewirken. Durch die Einpflege von Inhalten würden mehr User auf der Webseite bleiben und – wenn die Inhalte überzeugen – Kontakt aufnehmen. Außerdem wirkt jeder Text wie „Futter“ für Google. Bietet der Text Mehrwerte und ist generell ganz gut, wird die Positionierung bei Google auch maßgeblich positiv beeinflusst werden.