Leitfaden für Spätzünder zum Thema Sex

In Filmen und Fernsehsendungen wie „Euphoria“, „Sex Education“ und „Normal People“ werden die Teenagerjahre oft als die beste Zeit für sexuelle Erkundungen dargestellt. Viele Menschen passen jedoch nicht in dieses Schema. Einige sind vielleicht in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Sex ein Tabu war, oder sie haben erst vor kurzem ihre wahre sexuelle Orientierung entdeckt. Es gibt zahlreiche Gründe, warum jemand seine sexuelle Reise erst später im Leben beginnt, und alle sind berechtigt.

Die belgische Sexologin Emilie Daems rät davon ab, die eigene sexuelle Reise mit einer imaginären Zeitachse zu vergleichen. Sie betont, dass es nicht darum geht, „spät“ zu sein, sondern vielmehr darum, die eigenen Grenzen zu respektieren und zu verstehen. Wenn jemand nicht schon früher für sexuelle Erfahrungen bereit war, gab es dafür wahrscheinlich einen triftigen Grund, und das ist an sich schon ein Teil der eigenen sexuellen Reise – Grenzen setzen.

Gesellschaftliche Normen können jedoch dazu führen, dass sich diejenigen, die noch keine typischen sexuellen Erfahrungen gemacht haben, fehl am Platz fühlen. Im Folgenden finden Sie einige Tipps für Spätzünder:

Selbsterkundung: Verstehen Sie Ihren Körper. Masturbation, mit oder ohne Spielzeug, kann Ihnen helfen, herauszufinden, welche Empfindungen Sie genießen. Emilie Daems merkt an, dass es hilfreich sein kann, sich selbst zu verstehen, um dem Partner seine Wünsche und Grenzen mitzuteilen.
Bildung: Niemand ist von Natur aus ein Experte in Sachen Sex. Es ist eine Fähigkeit, die man sowohl in der Theorie als auch in der Praxis lernt. Ressourcen wie Bücher, Pornos und sogar das Anheuern eines Escorts können helfen, einen Spätzünder auf den neuesten Stand zu bringen. Websites wie omgyes.com können ebenfalls sehr informativ sein.
Kommunikation: Es ist wichtig, dass Sie Ihren Partnern gegenüber offen über Ihre Erfahrungen sprechen. Verletzlichkeit kann aufregend sein und zu erhöhter Erregung führen. Daems unterstreicht auch die Bedeutung von Humor in intimen Momenten und weist darauf hin, dass es beim Sex im wirklichen Leben oft unangenehme Momente gibt, die nicht in Filmen oder im Fernsehen gezeigt werden.
Wählen Sie respektvolle Partner: Achten Sie darauf, dass Ihr Partner Sie respektiert und schätzt. Wenn er Sie aufgrund Ihrer Erfahrung verspottet oder herabsetzt, ist er nicht der richtige Partner.
Bleiben Sie präsent: Konzentrieren Sie sich auf die Empfindungen und die Verbindung mit Ihrem Partner, anstatt sich in Unsicherheiten oder gesellschaftlichen Erwartungen zu verlieren.
Sicherheit und Schutz: Stellen Sie die Sicherheit immer in den Vordergrund. Machen Sie sich bewusst, wie wichtig es ist, zuzustimmen, sich zu schützen und sicherzustellen, dass Sie die richtigen Produkte, wie z. B. Gleitmittel, verwenden, um das Erlebnis zu verbessern und Risiken zu verringern.
Schmierung: Daems unterstreicht die Bedeutung von Gleitmittel und weist darauf hin, dass viele Menschen geistig erregt sein können, ohne dass es körperliche Anzeichen gibt. Verschiedene Gleitmittel dienen unterschiedlichen Zwecken, daher ist es wichtig, eines zu finden, das Ihren Bedürfnissen entspricht.
Schutz: Sexuell aktiv zu sein ist mit potenziellen Risiken verbunden. Setzen Sie immer auf Sicherheit, indem Sie sich schützen, sich regelmäßig untersuchen lassen und dafür sorgen, dass sowohl Sie als auch Ihr Partner über sexuelle Gesundheit informiert sind.

Die sexuelle Reise eines jeden Menschen ist einzigartig. Nehmen Sie Ihren Weg an, legen Sie Wert auf Ihr Wohlbefinden und Ihre Sicherheit und denken Sie daran, dass es nie zu spät ist, Ihre Sexualität zu erforschen und zu verstehen.