Internet | 12. März 2016
Preismonitoring wird Mainstream
Auch Produzenten und Hersteller entdecken die neuen Möglichkeiten von Preisüberwachungssoftware
Dass Onlineshops die Preise ihrer Mitbewerber auslesen, um darauf reagieren zu können, ist ein alter Hut in der Welt des Internets. Preisvergleiche wie idealo.de oder billiger.de sind eine Standardanwendung seit den Anfangstagen des Online-Shoppings.
Inzwischen haben aber auch die Lieferanten die Möglichkeiten der Transparenz des Internets erkannt und setzen immer häufiger Preismonitoring Software ein, um die Marktstrategien ihrer Kunden zu überwachen. Gegebenenfalls bieten die Daten die Möglichkeit, bei den Preisstrategien der Kundschaft für Disziplin zu sorgen. Dies geschieht mal offen, in der Regel aber eher subtil, um die Wettbewerbshüter nicht auf den Plan zu rufen.
Eine subtile Methode ist z.B. eine zögernde Belieferung, denn lange Lieferzeiten sind eine “poisson pill” im Onlinehandel. Gegen derartige Strategien kommen auch die Watchdogs kaum an.
Presse wirbt für Überwachungssoftware
Auch die Presse ist inzwischen ein gern gesehener Kunde der Anbieter von Preismonitoring-Unternehmen. Besonders die ausgeklügelten und für normale Mensche exorbitanten Preissprünge von amazon werden gern überwacht. Berichten Massenmedien über in Auftrag gegebene Preisstudien von gefühlten Online-Monopolisten, dann sind große Auflagen und vielfache Zitate garantiert.
Ende Februar 2016 berichtete zum Beispiel die Huffington Post über das Preisgebaren von amazon und stellte gewissermaßen die Frage nach der Gerechtigkeit. Wenige Woche zuvor berichtete WISO im ZDF ebenfalls über große Preissprünge, Preisunterschiede und auch das Reagieren der Online-Shops auf die Preise des Wettbewerbs.
Eine derartige Media-Coverage ist eine exzellente Werbung für die Anbieter von Preisrecherche-Tools. Sie führt ganz sicher dazu, dass immer mehr Firmen die Notwendigkeit der Nutzung solcher Software erkennen. In der Konsequenz dürfte auf jeden Fall die Preistransparenz insgesamt tendenziell weiter zunehmen. Online-Shops versuchen mit zuweilen minütlichen Preisänderungen gegenzusteuern.
Ob der Preiswettbewerb allerdings härter wird, muss sich erst noch herausstellen. Das gilt insbesondere, wenn die Lieferanten- und Herstellerseite die Möglichkeiten der Preisüberwachung stärker für sich nutzt. Diese Tendenz könnte zumindest den Interessen der Endkunden entgegenwirken.
Mehr zum Thema Preismonitoring findet man auf den Informationsseiten von preismonitoring.com.