Haus & Garten | 8. Dezember 2021
Eigenleistung beim Hausbau – Was geht selbst?
Wer sich Hausherr nennen darf, macht sich schnell darum Gedanken, ob und wie viel man am Hausbau selbst übernehmen kann. Gerade in den aktuellen Zeiten steigender Baukosten und des Handwerkermangels ist die Versuchung sehr groß, Geld dadurch einzusparen. Tatsächlich lassen sich durch Eigenleistungen am Hausbau schnell einige 10.000 € einsparen – doch das gilt nicht für alle Arbeiten. Welche Tasks sich für Eigenleistung eignen und welche nicht:
Eigenleistung ist bereits vor Baubeginn einzuplanen
Wer daran denkt, sein Haus zumindest in Teilen in Eigenleistung auszubauen oder zu errichten, der muss sich dazu in der Regel bereits in der Planungsphase entscheiden. Bei einem Fertighaus gibt es beispielsweise verschiedene Ausbaustufen, die bei der Konfiguration festgelegt werden und abhängig von denen sich die Eigenleistung gestaltet.
Drei Faktoren bestimmen das Maß der Eigenleistung
Wer in Eigenleistung am Haus bauen möchte und eine Entscheidung fällen muss, hat verschiedene Kriterien abzuwägen. Dazu zählen beispielsweise die eigenen Fähigkeiten und auch die Kontakte bzw. die möglichen Helfer. Die Entscheidung für einen Eigenleistungsanteil beruht auf drei Kriterien:
- Fähigkeit: Es sollte das nötige Know-How vorhanden sein, idealerweise ist zudem das meiste des benötigten Werkzeugs vorhanden – in entsprechender Qualität!
- Manpower: Wie viele Menschen helfen in Eigenleistung mit? Je mehr, desto größere Aufgaben sind möglich – bis hin zur Komplettrestaurierung.
- Zeit: Das Hauptlimit ist für die meisten die Zeit. Viel Zeit ermöglicht einem, sich bei fehlendem Know-How entsprechend einzulernen und grundsätzlich einen großen Eigenleistungsanteil zu übernehmen.
Die Aufzählung fasst im Grunde das zusammen, was bei jedem Projekt grundsätzlich zu klärende Fragen sind: Ist das Know-How vorhanden? Ist das Personal vorhanden? Ist die Zeit vorhanden? Normalerweise würde noch nach der Finanzierung gefragt, doch die ist hier auf Grund des Einsparpotentials selbstverständlich. Ein paar Beispiele verdeutlichen hier die Möglichkeiten:
Beispielhafte Möglichkeiten für Eigenleistungen
Ein Einzelner, der als handwerklicher Laie mit etwas Zeit einen Eigenleistungsanteil übernehmen möchte, sollte sich mit den leicht erlernbaren Aufgaben beschäftigen, die gleichzeitig viel Einsparpotential mit sich bringen: Das ist im Grunde alles, was große Flächen betrifft, beispielsweise das Tapezieren, das Streichen, das Fliesen verlegen oder das Einlegen anderer Bodenbeläge. Auch der Einbau von Trockenbauwänden kann tatsächlich recht einfach erlernt werden, jedenfalls ist der Aufwand im Verhältnis zum Einsparpotential groß. Wer hingegen wenig Zeit mitbringt, hat bis auf wenige Kleinigkeiten kaum eine Chance etwas in Eigenleistung zu machen. Problematisch sind auch sicherheitskritische Bereiche wie die Elektrik oder konstruktive Leistungen. Hier benötigt man vorschriftsmäßig die Unterschrift eines Elektrikers oder Architekten – trotz Eigenleistung fällt hier also ein finanzieller Aufwand an. Wer hier etwas macht, muss sich seiner Sache zu 100% sicher sein, um teure Nachbesserungen zu verhindern.
Zusammenfassung
Wer beim Haus in Eigenleistung baut, kann einiges an Geld sparen – insofern die Arbeit auch gut gemacht wird. Darin liegt auch der Kern bezüglich der Antwort auf die Frage, welche Art von Eigenleistung selbst durchführbar ist: Alles, was man sich zutraut oder gewillt ist, vorher(!) zu lernen. Grenzen gibt es dabei eigentlich kaum, bis auf gesetzliche Vorgaben die zu erfüllen sind – beispielsweise die Abnahme der Hauselektrik durch einen Elektriker.