Zahnimplantate – der Königsweg in Sachen Zahnersatz

Gesundheit | 7. Februar 2018

Zahnimplantate – der Königsweg in Sachen Zahnersatz

Zahnimplantate zählen zum festen Zahnersatz. Sie sind vielseitig einsetzbar, genügen in ästhetischer wie funktioneller Hinsicht höchsten Ansprüchen und haben in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen.

Warum das so ist, erläutern die Implantologie-Experten der Zahnarztpraxis Dr. Linneweber, Dr. Grosse & Partner im folgenden Text: Dabei geht es sowohl um die Vorteile von Zahnimplantaten, wie auch die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implantation und die dabei verwendete Technik.

Zahnkrone, Zahnbrücke oder Zahnimplantat: Fester Zahnersatz im Vergleich

Zahnersatz wird immer dann gebraucht, wenn ein oder mehrere natürliche Zähne durch Krankheit oder Unfall verloren gehen. Mit Zahnersatz kann man wieder unbesorgt lächeln, sprechen und herzhaft in jeden Apfel beißen.

Zahnimplantate zählen ebenso wie Zahnkronen und Zahnbrücken zum festen Zahnersatz, der dauerhaft im Mund verbleibt. Welche Variante am vorteilhaftesten ist, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab:

  • Ist die natürliche Zahnkrone zerstört, die natürliche Zahnwurzel jedoch gut erhalten, bietet sich eine Überkronung des Zahnstumpfes an.
  • Fehlt ein Zahn komplett, kann er durch ein Einzelimplantat ersetzt werden. Die alternative Lückenschließung durch eine Zahnbrücke erfordert das Abschleifen und Überkronen der Nachbarzähne.
  • Eine Lücke von 2-4 Zähne kann ebenfalls durch eine traditionelle Zahnbrücke geschlossen werden. Eine implantatgetragene Brücke dagegen erzielt denselben Effekt ohne Abschleifen der gesunden Nachbarzähne.

Ein Zahnimplantat besteht aus dem eigentlichen Implantat, das im Kieferknochen verankert wird, und der darauf befestigten Suprakonstruktion, also dem eigentlichen Zahnersatz. Man unterscheidet:

  • Einzelimplantate zum Ersatz eines fehlenden Zahnes: Das Einzelimplantat besteht aus einer künstlichen Wurzel und einer künstlichen Zahnkrone.
  • implantatgetragene Zahnbrücken zur Schließung größerer Lücken: Hier kommen in der Regel zwei Implantate als ‚Brückenpfeiler‘ zum Einsatz, zwischen denen sich zusätzliche Zahnkronen, die sog. Brückenglieder, befinden. Alternativ kann auch nur ein Implantat gesetzt werden, dass zwei Zahnkronen, d.h. eine sog. Freiend-Brücke, trägt.
  • implantatgetragene Prothesen zur Restauration zahnloser Kiefer: Die Verankerung der Prothese auf Implantaten bietet eine unvergleichliche Stabilität und Sicherheit. Beim All-on-4-System genügen 4 Implantate je Kiefer!

Aufbau von Zahnimplantaten

Die Suprakonstruktion wird im Zahnlabor gefertigt und in Form und Farbe individuell angepasst. Das Implantat selbst wählt der behandelnde Arzt aus einer Vielzahl verfügbarer Implantatsysteme:

  • Schraubenförmige Implantate sind der Standard, daneben gibt es bspw. auch zylinder- oder blattförmige Implantate.
  • Ein- und zweiteilige Implantate bezeichnen schraubenförmige Implantate mit integriertem Köpfchen vs. schraubenförmige Implantate mit zusätzlichem Mittelteil, das eine zusätzliche Anpassungsoption für das Köpfchen bietet.
  • Titan ist das am häufigsten verwendete Material zur Herstellung von Implantaten. Es ist absolut biokompatibel, stabil und langlebig.
  • Zirkonoxid (genauer gesagt: Zirkondioxid) ist eine moderne Hochleistungskeramik, die eine metallfreie Alternative zur Herstellung von Implantaten bietet. Keramikimplantate sind meist einteilig, es gibt jedoch seit kurzem auch zweiteilige Systeme.

Zahnimplantate bieten viele Vorteile: eine hervorragende Optik und ein sehr natürliches Mundgefühl, zudem sind sie außerordentlich belastbar und langlebig. Zudem schützen sie – anders als herkömmlicher Zahnersatz – vor Knochenschwund.

Andererseits sind Zahnimplantate wesentlich teurer als andere Formen von Zahnersatz. Zudem erfordern sie einen chirurgischen Eingriff, um das Implantat in den Kieferknochen einzusetzen, und eine anschließende Einheilzeit von 3-6 Monaten.

Mundhygiene & Zahngesundheit: Voraussetzungen für Zahnimplantate

Der Erfolg einer Implantation hängt an der erfolgreichen Osseointegration, also der Einheilung der künstlichen Zahnwurzel in das umgebende Knochengewebe. Dies erfordert:

  • gute Mundgesundheit: Eventuell vorhandene Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis müssen vor der Implantation behandelt bzw. ausgeheilt werden
  • genügend stabile Knochensubstanz im jeweiligen Kieferbereich bzw. den Ausgleich fehlenden Gewebes durch Knochenaufbaumaßnahmen
  • Risikoabwägung bei bestimmten Erkrankungen (Diabetes mellitus, Osteoporose, Erkrankungen des Immunsystems u.a.), Einnahme bestimmter Medikamente (Gerinnungshemmer, Cortison…) und Vorliegen anderer Risikofaktoren (bspw. starkes Rauchen).

Auch nach der Implantation ist eine gute Mundhygiene Voraussetzung für die lange Lebensdauer des Implantats:

  • Die tägliche Mundpflege beseitigt Zahnbeläge, die sonst einen Nährboden für gefährliche Bakterien bilden. Diese können entzündliche Erkrankungen im Mundraum, insb. eine Periimplantitis auslösen, die die Stabilität des Implantats gefährden würde.
  • Ergänzend empfiehlt sich ein- oder mehrmals jährlich eine Intensivreinigung, also eine Professionelle Zahnreinigung (PZR).
  • Selbstverständlich sind auch halbjährliche Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt zu empfehlen, um eventuelle Probleme frühzeitig behandeln zu können.

Implantologie als Hightech-Medizin: Präzision in Diagnostik & Therapie

Das Einsetzen einer künstlichen Zahnwurzel in den Kieferknochen erfordert höchste Präzision – sowohl bei der Planung wie auch bei der Durchführung der Operation. Um diese zu gewährleisten nutzt die Implantologie modernste Technik:

  • 3D-Modelle des Kiefers, die mittels Computertomographie erstellt werden und dem behandelnden Arzt wichtige Informationen zu Höhe, Länge und Breite des Kieferknochens wie auch der darin verlaufenden Blutgefäße und Nervenbahnen bieten. Dies ermöglicht eine optimale Auswahl des verwendeten Implantatsystems und eine genaue OP-Planung.
  • 3D-Bohrschablonen, die auf Grundlage der OP-Planung mittels CNC-Technologie gefertigt werden und die genaue Positionierung des Implantats (Lage, Winkel, Tiefe) vorgibt
  • minimalinvasive OP-Techniken, die das Einsetzen des Implantats durch einen winzigen Einschnitt im Zahnfleisch ermöglichen – bei einem traditionellen Eingriff dagegen wird das Zahnfleisch chirurgisch geöffnet und abgeklappt, um den Kieferknochen für die OP freizulegen
  • Dental-Laser können als schonende Alternative zu Skalpell & Knochenbohrer dienen (Laser-Implantation) oder im Rahmen der Periimplantitis-Therapie zur Desinfizierung der Implantatoberfläche und Entfernung des entzündeten Gewebes eingesetzt werden

Interessieren Sie sich für ein Zahnimplantat? Ihr Zahnarzt wird Sie gern beraten und bei Bedarf an einen Fachzahnarzt für Implantologie verweisen!

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