Gesundheit | 9. März 2024
Welche Matratze ist bei Rückenschmerzen sinnvoll?
Schreibtischarbeit oder Fehlbelastungen gehören zu den Hauptursachen für Rückenschmerzen, unter denen fast ein Drittel der Erwachsenen regelmäßig oder ständig leidet. Häufig sind Verspannungen der Muskulatur die Ursache für die Beschwerden, besonders im Bereich der Lendenwirbelsäule, der Schultern und des Nackens. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Wirbelsäule und die Muskulatur bei vielen Menschen im Schlaf nicht ausreichend entspannen. Die Beschwerden verstärken sich, wenn die Knochen nicht ausreichend gestützt werden und die Muskulatur auch nachts versucht, gegenzusteuern. Deshalb ist es wichtig, der Auswahl der Matratze besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Doch wie muss eine Matratze beschaffen sein, damit Rückenschmerzen zu einem seltenen Phänomen werden?
Punktelastizität – ein zentrales Kriterium
Punktelastizität ist bei Rückenbeschwerden ein Schlüsselkriterium. Eine Matratze mit dieser Eigenschaft passt sich optimal den verschiedenen Körperzonen an. Während schwerere Körperteile wie Becken und Schultern tiefer einsinken, werden empfindliche Bereiche wie Nacken und Rücken adäquat unterstützt.
Besonders empfehlenswert sind Visco-Matratzen. Der weiche Viscoschaum im Matratzenkern ist eine Erfindung, die ursprünglich von der NASA entwickelt wurde. Dieser spezielle Schaumstoff passt sich bereits bei geringem Druck an, sodass der ruhende Körper in die Matratze einsinken kann. Entsprechend der Körperkontur des Liegenden bildet sich eine Mulde. Der im Matratzeninneren verwendete Memory-Schaum ist thermoreaktiv. Das bedeutet, dass die elastische Wirkung des Schaums mit steigender Temperatur zunimmt und bei kühleren Temperaturen abnimmt. Menschen, die lieber in wärmeren Räumen schlafen, können so die Vorteile dieser speziellen Matratze noch besser nutzen.
Schaumstoffmatratzen – eine Alternative zu Visco-Matratzen
Auch Schaumstoffmatratzen bieten durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit an die Körperkonturen ideale Voraussetzungen für Personen mit Rückenschmerzen. Während Visco-Matratzen eher in warmen Schlafzimmern von Vorteil sind, sind Schaumstoffmatratzen die bessere Alternative für Menschen, die lieber in kühlerer Umgebung schlafen. Kaltschaummatratzen sind optimal für Schlaftemperaturen unter 18 Grad Celsius.
Die hohe Wärmeisolation von Schaumstoffmatratzen kann besonders für Personen, die nachts zum Frieren neigen, von Vorteil sein, da der Schaumstoffkern die Körperwärme speichert und langsam wieder abgibt. Eine ausgleichende Luftzirkulation wird durch die offenporige Struktur des Schaumstoffs gefördert. Das Ergebnis ist ein besseres Klima mit weniger Schlafstörungen.
Der richtige Härtegrad – keine pauschale Antwort möglich
Die Annahme, dass eine feste Matratze generell besser für den Rücken ist, trifft nicht immer zu. Entscheidend für eine rückengesunde Matratze ist vielmehr, dass sie das Körpergewicht gleichmäßig verteilt, die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Ausrichtung unterstützt und gleichzeitig Druckpunkte entlastet. Beschwerden im oberen und mittleren Rückenbereich sind oft die Folge von zu weichen Matratzen, die ein Durchhängen der Wirbelsäule begünstigen, oder von Matratzen, die im Laufe der Zeit verschlissen und durchgelegen sind. Um Rückenproblemen vorzubeugen, ist es ratsam, die Matratze regelmäßig auf Anzeichen von Liegekuhlen zu überprüfen und sie alle 7 bis 10 Jahre zu erneuern.
Die ideale Härte ist individuell verschieden und hängt von Faktoren wie Körpergewicht, Körpergröße und bevorzugter Schlafposition ab. Menschen mit höherem Körpergewicht bevorzugen häufig härtere Matratzen, da diese eine bessere Unterstützung und Gewichtsverteilung bieten. Im Gegensatz dazu favorisieren leichtere Personen oft weichere Matratzen, da harte Matratzen Druckstellen verursachen können.
Seitenschläfer profitieren in der Regel von weicheren Matratzen, da sie ein besseres Einsinken von Schulter und Becken ermöglichen und so die Wirbelsäule in eine neutrale Position bringen. Rücken- und Bauchschläfer hingegen benötigen eher die zusätzliche Stabilität einer festeren Matratze.
