Gesundheit | 25. April 2017
Spinalkanalstenose – Ursachen und Therapiemöglichkeiten
Eine Spinalkanalstenose wird wahlweise auch als Spinalstenose oder spinale Stenose bezeichnet. Der Begriff leitet sich von Spinal (zur Wirbelsäule gehörig) und Stenose (Verengung von Gefäßen und Hohlorganen), bedeutet also eine Verengung des Wirbelsäulenkanals, in dem das Rückenmark verläuft.
Entsprechend wird alternativ auch von einer Wirbelkanalstenose oder einer Spinalkanalverengung gesprochen.
Eine Verengung in diesem Bereich kann je nach Ausprägung einen mehr oder weniger starken Druck auf das Rückenmark, einzelne Nerven und Blutgefäße ausüben. Dadurch kann es unter anderem zu Rückenschmerzen, Taubheitsgefühl in Armen und Beinen, eingeschränkter Mobilität und schließlich bleibenden Nervenschädigungen kommen. Diese Symptome treten nicht plötzlich auf, sondern entwickeln sich meist schleichend über mehrere Monate.
Eine unbehandelte Spinalkanalstenose bedeutet langfristig eine zunehmende Alltagsbeschränkung und Abnahme der Lebensqualität.
Die Spinalkanalstenose kann grundsätzlich angeboren sein oder erworben werden. Die Ursachen einer angeborenen Verengung können Fehlbildungen in der Wirbelsäule wie die zu kurze Verbindungsbrücken (Pedikel) zwischen dem Wirbelkörper und den Wirbelgelenken sein, ein ausgeprägtes Hohlkreuz oder eine idiopathische Stenose, bei der der Kanal ohne sichtbare Ursachen von Geburt an verengt ist.
Die Ursache für eine erworbene Spinalkanalstenose sind üblicherweise Bewegungsmangel, Alterungsprozesse, Osteoporose und Verschleiß (Degeneration) der Wirbelsäule, wodurch die Bandscheiben an Flüssigkeit und damit an Höhe verlieren, wodurch wiederum die Wirbelkörper stärker belastet werden und sich gegeneinander verschieben können.
Doch auch Operationen an der Wirbelsäule, Verletzungen an den Wirbelkörpern und Knochenerkrankungen können eine Spinalkanalstenose auslösen.
Eine starke und trainierte Rückenmuskulatur kann dabei die Wirbelsäule allerdings noch eine ganze Weile ausreichend stabilisieren. Wodurch eine wichtige Möglichkeit der Vorbeugung und Behandlung von leichten Beschwerden bereits genannt ist: Ausreichend Bewegung und Training der Rückenmuskulatur.
Je nach Beschwerdebild gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten:
- Die konservative Behandlung mit Physiotherapie, Stärkung und Entspannung der Rückenmuskulatur plus Schmerztherapie.
- Eine minimalinvasive Injektionstherapie, wodurch schmerzende Nerven betäubt und / oder ausgeschaltet werden.
- Eine Operation, welche über verschieden Eingriffsmöglichkeiten eine Entlastung der beengten Nerven bewirken soll.
Ob und wenn ja, welche Operation notwendig ist, sollten Betroffene unbedingt mit einem Wirbelsäulenspezialisten beraten.