Gesundheit | 4. Februar 2021
Schönheitspflege ohne Tierversuche
Weshalb tierversuchsfreie Kosmetikprodukte für ein ruhiges Gewissen sorgen
Bereits seit dem Jahr 2013 dürfen kosmetische Rohstoffe nicht mehr im Tierversuch getestet werden. Die zu Tierschutzzwecken beschlossenen EU-Richtlinien werden jedoch nicht überall strikt eingehalten. Daher ist es wichtig zu wissen, woran man tierversuchsfreie Kosmetik erkennt.
Kommt Kosmetik auch ohne Tierversuche aus?
Obwohl durch das deutsche Tierschutzgesetz alle Tierversuche für die Entwicklung von Kosmetika eigentlich seit Jahren verboten sind, ist nicht jedes Kosmetikprodukt tierversuchsfrei entstanden. Der Grund dafür ist, dass die geltenden Gesetze einige Lücken aufweisen.
So dürfen Tierversuche immer noch uneingeschränkt durchgeführt werden, wenn es sich um Rohstoffe handelt, die nicht nur im Kosmetikbereich, sondern auch für Arzneimittel verwendet werden. Dabei dienen Tierversuche hauptsächlich der Sicherheit der Hersteller, die sich durch die Tests vor möglichen Ersatzansprüchen in Schadensfällen absichern wollen.
Im Zusammenhang mit Kosmetik und Tierversuchen gibt es viele Mythen, die zwar einer objektiven Überprüfung nicht standhalten, aber dennoch weit verbreitet sind. Mit der Verwendung von Kosmetik- und Pflegeprodukten soll die Haut gepflegt und gesund erhalten werden.
Ein gepflegtes Aussehen ist in unserer modernen Gesellschaft sehr wichtig, sodass insbesondere die reifere Haut intensiv gepflegt wird. Tierversuchsfreie Kosmetik ist dabei nicht unbedingt identisch mit veganer Pflege, die keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthält. Kosmetikprodukte, die ohne Tierversuche entwickelt werden, können durchaus Inhaltsstoffe tierischer Herkunft wie beispielsweise Bienenwachs, Milch und Honig enthalten.
Es empfiehlt sich daher, genauer auf die Wirkstoffe zu achten, wenn nach einer Schönheitspflege ohne tierische Inhaltsstoffe oder ohne Tierversuche gesucht wird. Zu den natürlichen Inhaltsstoffen ohne tierische Basis gehören zum Beispiel biotechnologisch hergestellte Stoffe wie die Spinnenseide, die häufig in Produkten für empfindliche oder gestresste Haut zu finden ist. Die Spinnenseide soll die Haut mit einem atmungsaktiven Schutzfilm überziehen und dadurch eine natürliche Barriere gegen Mikroorganismen, Reizstoffe und schädliche Moleküle bilden.
Da es sich bei den funktionellen Seidenpolypeptiden um biotechnologisch entwickelte Stoffe handelt, gilt die Spinnenseide als vegan. Zu den weiteren organischen Inhaltsstoffen, die man häufig in Hautpflegeprodukten findet, zählt Silizium. Der Nährstoff, der auch im menschlichen Körper vorkommt, wird zum Aufbau und zur Stärkung von Haut und Bindegewebe benötigt. Eine gesunde & tierversuchefreie Pflege darf nur Rohstoffe enthalten, die nicht an Tieren getestet wurden. Meist handelt es sich dabei um vegane Pflegeprodukte, die sich durch milde Texturen und eine hohe Verträglichkeit auszeichnen.
Woran sind tierversuchsfreie Kosmetikprodukte erkennbar?
Eine hilfreiche Orientierung, um Kosmetik ohne Tierversuche zu erkennen, sind Prüfzeichen und Sicherheitssiegel, die in Deutschland und der Europäischen Union vergeben werden. Dazu zählt beispielsweise das Siegel „Leaping Bunny“ in Form eines springenden Hasen, das derzeit das einzige international gültige Siegel ist, mit dem Kosmetik ohne Tierversuche ausgezeichnet wird.
Das Sicherheitssiegel wird von einem Netzwerk, welches aus acht verschiedenen Tierschutzorganisationen besteht, verliehen. Kosmetikhersteller, die ein Sicherheitssiegel verwenden, sind verpflichtet, keine Tierversuche durchzuführen und sich auch nicht an Versuchen mit Tieren zu beteiligen. Die Auszeichnungen betreffen nicht nur Hautcremes, sondern andere kosmetische Produkte wie Sonnencremes, die als Sonnenschutz beim Urlaub am Mittelmeer zum Einsatz kommen.
Auch bei einer Hautkrankheit gilt es, bei der Hautpflege besondere Regeln zu beachten. Mittlerweile werden Tierversuche als nicht unbedingt nötig betrachtet, da mittlerweile eine Vielzahl an Alternativmethoden besteht, um die Wirksamkeit eines Kosmetikproduktes zu testen. So können heutzutage mithilfe von Zellkulturen alle Arten von Körpergewebe nachgezüchtet werden. Wenn es darum geht, bestimmte Inhaltsstoffe oder neue Wirkstoffe zu testen, kann daher auf Tierversuche verzichtet werden.