Gesundheit | 18. September 2023
Mit gesunden Lebensmitteln und Aktivitäten jung bleiben
2016 erhielt der japanische Wissenschaftler Yoshinori Osumi den Nobelpreis für seine wissenschaftlichen Entdeckungen. Er forschte auf dem Gebiet der Zellerneuerung und entdeckte bisher unbekannte Mechanismen, mit denen sich körpereigene Zellen selbst verwerten und neu bilden. Diesem Prozess werden präventive Effekte gegen Erkrankungen zugeschrieben. Auch das Altern soll durch eine verstärkte Autophagie verlangsamt werden.
Wie sich Zellen erneuern
Die Autophagie findet nicht nur im Menschen, sondern auch in anderen Säugetieren und Insekten statt. Umgangssprachlich wird der Vorgang als körpereigenes Recycling bezeichnet. So werden kontinuierlich alte Zellteile wie Proteine verdaut und neu verwertet. Unser Immunsystem ist in besonderem Maße davon gezeichnet. Auch die Haut erneuert sich selbst, weshalb Autophagie im Bereich der zunehmend diversen Schönheitsindustrie eine wichtige Rolle spielt.
Welche Lebensmittel und Aktivitäten die Regeneration unterstützen
Seit Jahrhunderten suchen Wissenschaftler den Jungbrunnen. Vorerst dürfte dieser eine Legende bleiben. Denn es gibt nicht die eine Lösung. Vielmehr können Verbraucher ihre Gesundheit durch ein ganzes Maßnahmenpaket steigern und regenerative Effekte anstoßen. In diesem Zusammenhang kommt dem Fasten eine bedeutsame Rolle zu. Wissenschaftliche Untersuchungen haben festgestellt, dass der Körper während des Fastens verstärkt Autophagie betreibt. Grund dafür liegt in der verstärkten Ausschüttung von Hormonen im Gehirn. Doch auch ohne Fasten gelingt es, entsprechende Zellprozesse zu verstärken. So sollen etwa bestimmte Lebensmittel die Haut jünger erscheinen lassen. Beispiele sind pflanzliche Lebensmittel wie Nüsse, Grapefruits, Weizenkeimen, Sojabohnen, Linsen oder Brokkoli. Ihre positiven Eigenschaften sind insbesondere auf das enthaltene Spermidin zurückzuführen.
Die Bedeutung vom Spermidin
Anders als es der Name vermuten lässt, hat Spermidin nur sekundär mit dem menschlichen Sperma zu tun. Ein Forscher isolierte den Stoff im 19. Jahrhundert aus dem Samen, wodurch er seinen Namen erhielt. Die chemische Verbindung zählt zu den Polyaminen. Letzteres kommt auf natürliche Weise im Körper vor und wird zugleich durch die Ernährung aufgenommen. Die Spermidin Wirkung ist beachtlich: Es beschleunigt die Autophagie und damit die Regeneration der Zellen. In der Wissenschaft wird ein günstiger Effekt von Spermidin auf die Gedächtnisleistung, das Immunsystem und die Haut diskutiert. Gerade bei älteren Personen produziert der Körper in zunehmend geringerem Maße Spermidin. Für diese und alle anderen Interessierten ist eine Substitution zu empfehlen. Sie können den Stoff als Nahrungsergänzungsmittel in Kapseln aufnehmen. Im Zusammenspiel mit einer vitamin- und proteinreichen Ernährung verlangsamt Spermidin die Alterung. Welche Menge sinnvoll ist, hängt vom Körpergewicht sowie anderen Faktoren ab. Für Menschen mit Abnehmwunsch ergeben sich andere Mengen als Schlanke.
Sport erhöht die Autophagie
Sportliche Aktivitäten fördern die Zellerneuerung. Insbesondere Cardio und Muskeltraining helfen dem Körper und fördern das Immunsystem. Während der körperlichen Aktivitäten wird die Abwehr unter Druck gesetzt und gewissermaßen trainiert. In der Folge senkt sich das Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie Herzinfarkte und Infekte. Damit sich dauerhafte Wirkungen einstellen, empfehlen Sportmediziner zwei bis drei Mal wöchentlich zu trainieren.
Fazit
Gesunde Aktivitäten wie Sport oder Saunagänge stärken das Immunsystem. Durch gezielte Auswahl von Lebensmitteln erhöhen sich die regenerativen Eigenschaften der Zellen und verschaffen uns eine Verjüngungskur. Es gilt dabei, nicht nur auf eine einzige Aktivität zu setzen. Gesunde Ernährung, Sport und Fasten müssen zusammen gedacht statt gegeneinander ausgespielt werden.