Gesundheit | 2. November 2016
Homöopathie – Die Heilkunde der Erfahrung
Im Jahre 1805 definierte der Mediziner Samuel Hahnemann die sogenannte „Heilkunde der Erfahrung“. Dies war als eine Reformation der bisherigen Medizin zu verstehen, die sich teilweise noch aus mittelalterlichen Traditionen heraus bestimmte. Bei der Heilkunde der Erfahrung steht nicht die Herausforderung im Mittelpunkt, eine Krankheit bis in ihre Feinheiten zu ergründen, sondern die äußerlichen Veränderungen zu beobachten. Die Krankheit sollte über ihre Symptome beschrieben werden.
Dieses Konzept führte auch zur Entwicklung der Homöopathie. Homöopathische Wirkmittel sollen beim gesunden Menschen jene Symptome hervorrufen, die sich beim kranken Menschen zu heilen versuchen. Dabei findet eine Verdünnung der Wirkstoffe statt, die in so weit erfolgt, dass die Wirkstoffe nicht mehr nachzuweisen sind.
Eine Wirkung sei jedoch trotzdem zu beobachten. Die Homöopathie setzt das Ziel zu heilen, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu verursachen. Nach den Erfahrungen von Hahnemann gibt es bestimmte chronische Krankheiten, die über die Homöopathie nicht zu heilen sind.
Homöopathie wird nicht nur bei körperlichen Leiden eingesetzt, sondern soll auch seelische Herausforderungen unterstützen. Katharina Krstev aus Wiesbaden etwa setzt die Homöopathie bei der Behandlung von Schlafstörungen im Kontext von Kummer, Ängsten, Ärger und Überreiztheit ein. Auch bei depressiven Störungen und Prüfungsängsten kann die Homöopathie einen positiven Beitrag zur Regeneration der Seele beitragen. Die homöopathische Begleitung und Beratung kann initiiert werden, nachdem bereits eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den tiefer liegenden seelischen Problemen erfolgt ist.
Die Homöopathie wird nicht als eine einheitliche Leere verstanden. So gibt es die genuine Homöopathie, die Bönninghausen-Methode, die klassische Homöopathie und die naturwissenschaftlich-kritische Richtung, die jeweils unterschiedliche homöopathische Ansätze vertreten. Auch im Kontext mit der Tierheilkunde findet die Homöopathie häufig eine Anwendung. Erfolge auf diesem Gebiet lassen Argumente zu, dass die Homöopathie in jedem Falle mehr Wirkungen entfaltet, als dies mit Plazebo-Versuchen zu erwarten wäre.