Gesundheit | 9. Oktober 2023
10 Anzeichen, dass Sie eine Brille brauchen
Wer eine Brille benötigt, ist in Deutschland in guter Gesellschaft. Mehr als 41 Millionen Menschen sind hierzulande von einer Sehschwäche betroffen. Rund zwei von drei Erwachsenen sind demnach auf eine Sehhilfe angewiesen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Sehstärke mithilfe eines professionellen Sehtests überprüfen lassen. Zudem gibt es einige Anzeichen, die im Alltag auf eine Sehschwäche hindeuten können.
Woran erkenne Sie, dass Sie eine Brille brauchen?
Eine verringerte Sehschärfe kann sich im Alltag in vielen Situationen bemerkbar machen. Fällt es Ihnen beispielsweise schwer, beim Autofahren Straßenschilder oder Hausnummern zu entziffern? Müssen Sie häufig (auch unbewusst) erst die Augen zusammenkneifen, um halbwegs scharf zu sehen? Oder erkennen Sie Personen erst dann, wenn sie schon fast direkt vor Ihnen stehen? Dann ist es möglich, dass Sie von Kurzsichtigkeit (Myopie) betroffen sind, also Schwierigkeiten mit dem Sehen in der Ferne haben.
Erscheinen Ihnen hingegen beim Lesen die Buchstaben unscharf oder neigen Sie dazu, sich das Handydisplay eine Armesweite von sich zu halten, um die Anzeigen auf dem Bildschirm klar zu erkennen? Dann könnte eine Weitsichtigkeit (Hyperopie) vorliegen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Sehschwächen, die Sie in Ihrem Alltag einschränken können.
Da Sehschwächen jedoch in der Regel schleichend eintreten, haben sich viele Betroffene an ihre verringerte Sehkraft gewöhnt, so dass ihnen diese im Alltag kaum noch auffällt. Da sich die Augen ständig anstrengen müssen, um die Sehschwäche auszugleichen, können allerdings indirekte Symptome auftreten. Zu diesen zählen neben brennenden, erschöpften Augen auch Ermüdung und Kopfschmerzen.
Checkliste – diese Symptome können auf eine Sehschwäche hindeuten
- Sie können Kleingeschriebenes nur schwer entziffern.
- Sie haben Sehprobleme beim Autofahren.
- Sie leiden bei der Arbeit am Computer unter Seh- und Konzentrationsproblemen.
- Sie müssen Bücher oder Ihr Smartphone mit ausgestreckten Armen von sich halten, um alles erkennen zu können.
- Sie blinzeln häufig und/oder Kneifen Ihre Augen zusammen.
- Sie sehen häufig verschwommen oder doppelt.
- Sie leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen oder Schwindel.
- Ihre Augen ermüden schnell, sind häufig rot oder brennen.
Ich glaube, ich brauche eine Brille – was nun?
Sollten Sie auf eine oder mehrere der oberen Aussagen mit ‚Ja‘ geantwortet haben, lohnt es sich, Ihre Augen beim Optiker oder vom Augenarzt überprüfen zu lassen. Schneller geht es beim Optiker, da hier im Gegensatz zum Augenarzt lange Wartezeiten auf einen Termin entfallen. Ein Rezept vom Arzt benötigen Sie nicht. Wenn Sie allerdings eine andere Augenerkrankung vermuten oder Ihr letzter Besuch beim Augenarzt länger als zwei Jahre zurückliegt, lohnt es sich, einen Termin beim Mediziner zu vereinbaren.
Da die Sehkraft über die Jahre schleichend abnimmt, ist es außerdem ratsam, einen Sehtest alle ein bis zwei Jahre zu wiederholen.
Wie läuft ein Sehtest ab?
Bei einem Sehtest wird für gewöhnlich zunächst die Sehstärke mithilfe eines Autorefraktometers grob vorgemessen. Anschließen erfolgt der Feinabgleich, bei dem mithilfe eines Photopters (einer computergestützten Messbrille) oder verschiedener Messgläser die perfekte Brillenstärke ermittelt wird. Insgesamt sollten Sie für einen Sehtest ca. 10 bis 20 Minuten einplanen.
Wird die Brille von der Krankenkasse übernommen?
Bei Minderjährigen wird die Sehhilfe fast immer von der Krankenkasse gezahlt. Erwachsene können bei einer Sehschwäche von etwa vier bis sechs Dioptrien, einer Augenerkrankung oder einer anderen starken Sehbeeinträchtigung immerhin mit einer Bezuschussung rechnen. In allen anderen Fällen müssen Brillen jedoch privat finanziert werden.