Freizeit | 5. Juni 2017
Was ist eigentlich ein Baumwipfelpfad?
Ein Baumkronenpfad (oder meist auch als Baumwipfelpfad bezeichnet) ist eine bauliche Plattform, wobei auf Stegen angelegte Lehr- bzw. Aussichtspfade durch einen Wald und zuweilen aus dem Wald heraus durch die umliegende Landschaft führen. Dabei werden die Besucher in der Regel auf Hinweis- und Infotafeln über die Themengebiete Wald, Holz, Bäume und Landschaft informiert. Solche Baumkronenpfade gibt es in vielen Ländern und erfreuen sich aktuell einer großen Beliebtheit, die sicherlich noch viele Neubauten nach sich ziehen werden.
Zu den im Moment längsten Bauwerken dieser Art weltweit gehört der 1635 m lange Baumwipfelpfad des Naturerlebnisparks Panarbora im Rheinland. Panarbora heißt auch “Zukunft gestalten”. Mit dem als Umweltbildungsstandort angelegten Panarbora wird der Ausbau der Bildungs-Tourismusstruktur im Naturpark des Bergischen Landes verfolgt. Es ist dabei sowohl auf die Vielfalt des touristischen Angebots, sowie des ganzheitlich ausgerichteten öko-pädagogischen Bildungsauftrags geachtet worden.
Baumkronenpfade sind keineswegs nur ein Deutsches Phänomen. Es existieren auch Baumwege unter anderem in Österreich, den Niederlanden, Costa Rica und Australien.
Die meinst an touristisch sehr schönen Punkten gelegenen Pfade entwickeln sich zu wahren Publikumsmagneten, die auch kommerziell erfolgreich betrieben werden können. An der bayrischen Börse werden sogar die Papiere einer Aktiengesellschaft gehandelt, deren einziger Geschäftszweck der Bau und Betrieb von Baumkronenwegen ist. Hier stehen hohen Anfangsinvestionen jahrelange Zahlungsströme entgegen, die das Thema offensichtlich auch für Investoren interessant macht.
Die Pfade sind dabei auch für die lokale Wirtschaft interessant. So besuchen den Baumwipfelpfad im Harz mehr als 870 Touristen täglich, während man bei der Finanzplanung nur mit 300 Gästen täglich kalkuliert hatte. Von diesem Gästeansturm profitieren freilich auch Hotels und Restaurants in der Region.
Aufgrund dieser Erfolge wird die Landesgartenschau 2018 in Bad Iburg auch einen Baumkronenweg erhalten. Das Land Niedersachsen steuert aufgrund der positiven Erfahrungen im Harz zwei Millionen Euro bei. Das Baumwerk wird der „Leuchtturm“ der Gartenschau werden und vermutlich noch Jahrzehnte nach der Veranstaltung selber die Besucher in den kleinen Ort im Osnabrücker Land locken, das bereits durch eine imposante Burg gesegnet ist.
Mehr zum Thema: http://baumwipfelpfad-bad-iburg.de