Finanzen | 31. Januar 2023
Was ist eine Anzahlungsbürgschaft?
Bei größeren Bauprojekten, im Handel oder aber auch in der Immobilienbranche können Aufträge manchmal erst nach einer Anzahlung durchgeführt werden. Das Unternehmen, dass die Leistungen erbringt oder die Handelsware beschafft, ist oftmals auf eine Anzahlung angewiesen, um die Materialkosten oder Ähnliches überhaupt erst zahlen zu können. Die Anzahlung kann maximal 100% betragen, beträgt in der Regel jedoch 20% – 50% des Auftragvolumens (vom Bruttobetrag).
So eine Anzahlung ist für den Auftraggeber jedoch ein Risiko, denn wenn der Auftragnehmer beispielsweise insolvent geht oder einen Vertragsbruch leistet, kann die Anzahlung verloren gehen. Um dieses Risiko abzusichern, kann auf eine Anzahlungsbürgschaft zurückgegriffen werden. Die Laufzeit einer solchen Bürgschaft wird dabei vertraglich zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber festgehalten. Die Laufzeit ist dabei natürlich von der Länge des eigentlichen (Bau)-Projekts abhängig.
Beispiel einer Anzahlungsbürgschaft
Bei Bauprojekten wird oftmals nach dem Beginn der Bauphase eine Anzahlung für die Materialkosten getätigt. Der Auftragnehmer kann das Material beschaffen und entsprechend verwerten. Für die Anzahlung gibt der Auftragnehmer dem Auftraggeber eine Anzahlungsbürgschaft durch eine Versicherung oder eine Bank.
Nach Fertigstellung des Bauprojekts erhält die Auftragnehmer den noch offenen Betrag von Auftraggeber. Sollte der Auftragnehmer insolvent gehen oder Vertragsbrüche leisten, würde die Versicherung oder die Bank die Anzahlung zurückerstatten.
Anzahlungsbürgschaft durch Bank oder Versicherung
Eine Anzahlungsbürgschaft ist also eine Art von Bürgschaft, bei der eine dritte Partei die Verantwortung für eine vorab geleistete Anzahlung übernimmt. Eine Anzahlungsbürgschaft wird oft auch Vorauszahlungsbürgschaft genannt und in der Regel werden Anzahlungsbürgschaften von Banken oder Versicherungen zur Verfügung gestellt.
Diese Art der Bürgschaft garantiert dem Empfänger der Anzahlung, dass sie im Falle einer nicht erfüllten Vereinbarung oder eines Vertragsbruchs von der dritten Partei zurückerstattet wird. Die Kosten für eine Anzahlungsbürgschaft werden dabei für gewöhnlich vom Auftragnehmer getragen.
Eine Anzahlungsbürgschaft bietet also beiden Parteien gewisse Vorteile. Neben der Absicherung des Anzahlungsbetrags und der Absicherung gegen Zahlungsausfälle, verbessert sich die Bonität und Liquiditätsengpässe können vermieden werden.