Finanzen | 27. September 2014
hausInvest: Seit 1972 jedes Jahr im Plus.
Regelmäßigen Zuschauern der Tagesschau dürfte hausInvest bereits ein Begriff sein: Der offene Immobilienfonds wurde Anfang des Jahres massiv im Abendprogramm beworben. Aber ist er damit für Privatanleger gleich eine gute Wahl? Wir verraten, was zu berücksichtigen ist.
hausInvest: über 100 Immobilien in 16 Ländern
Bei hausInvest (WKN: 980701 ISIN: DE0009807016) handelt es sich um einen offenen Immobilienfonds der Commerz Real Gruppe. Das Fondsvermögen ist dabei hauptsächlich in Bürogebäude sowie in Hotel- und Gastronomiegebäude angelegt, wobei Westeuropa den klaren Schwerpunkt bildet.
Insgesamt verteilen sich die über 100 Fondsimmobilien auf 62 Städte in 17 Ländern. Das Fondsmanagement verwaltet dabei ein Gesamtvermögen von 9,3 Milliarden Euro und ist somit einer der größten Fonds dieser Art in Europa.
Sachwerte für Ihre Kapitalanlage
Mit einem Investment in hausInvest haben Sparer die Möglichkeit ihrem Portfolio eine Sachwertbeimischung zu geben und es so weiter zu diversifizieren. Anteilseigner werden zu mehrfachen „Quasi-Immobilienbesitzern“.
Das Risiko ist aber um ein Vielfaches geringer als bei einem Direktinvestment in nur eine Immobilie. Es wird über mehrere Objekte „gestreut“: Fällt eine Immobilie im Wert, wird dieser Verlust durch die Wertsteigerung einer anderen wieder aufgehoben. Am Ende ist jedoch das Ziel immer eine positive Rendite zu erwirtschaften.
Seit über 40 Jahren positive Renditen
hausInvest ist dies seit seiner Auferlegung 1972 durchweg gelungen. Die historische Wertentwicklung lässt die Vermutung zu, dass es sich hierbei um eine risikoarme Geldanlage handelt, deren Gewinne regelmäßig, wenn auch bescheiden sind. Die nach der BVI-Methode berechnete Wertentwicklung der vergangenen Jahre lag nur knapp über der Inflationsrate.
Genau wie andere offene Immobilienfonds ist hausInvest also nur für Anleger lohnenswert, die einen langfristigen Zeithorizont für ihre Wertpositionen haben. Hierfür folgendes Beispiel: Wer zur Fondsauflage 10 000 Euro investiert hätte, könnte sich heute über eine Wertsteigerung auf über 110 000 Euro freuen.
Kosten und Gebühren von Immobilienfonds
Um einen Fonds korrekt bewerten zu können, ist es notwendig, die Kosten näher zu betrachten. Zum einen ist hier der Ausgabeaufschlag von fünf Prozent zu nennen. Diese Gebühr ist bei Immobilienfonds marktüblich, allerdings sollten Sparer berücksichtigen, dass sie mit einem Kauf der Fondsanteile augenblicklich fünf Prozent ihrer Investition verlieren – und dies ist auch einer der Gründe, warum eine Mindesthaltedauer von fünf Jahren anvisiert werden sollte.
Zu diesen einmaligen Kaufkosten kommt die jährliche Verwaltungsgebühr (auch TER – Total Expense Ratio), die 2014 für hausInvest bei 0,94 Prozent liegt. Erst nach Abzug dieser Kosten und der Inflationsrate können Anleger ihre Bruttorendite berechnen und so ihren Anlageerfolg ermitteln.
Überschaubare Risiken
Der synthetische Risiko- und Ertragsindikator (SRRI) spiegelt die Volatilität eines Fonds in den letzten fünf Jahren wider. hausInvest hat sehr geringe Schwankungen in seinem Wert und wird daher in die Risikoklasse 1 eingestuft. Er eignet sich deshalb im besonderen Maße für sicherheitsorientierte Anleger.
Trotz der Risikoklasse 1 sollten Kapitalgeber berücksichtigen, dass offene Immobilienfonds spezifische Risiken besitzen. Zum einen können die Werte von Immobilien und Liquiditätsanlagen schwanken, zum anderen wird der Erfolg einer Immobilienanlage auch durch die Vermietungsquote, die Lage, die Bonität der Mieter und der zukünftigen Entwicklung von Projekten bestimmt.
Weiterhin ist hausInvest zwar in der Theorie börsentäglich handelbar, allerdings besteht seit 2013 eine gesetzliche Mindesthaltefrist von 24 Monaten bei Immobilienfonds sowie eine einjährige Kündigungsfrist für die Rückgabe von Anteilen. So soll verhindert werden, dass Fonds in eine Liquiditätsklemme durch Panikverkäufe geraten.
Geldanlagen am besten mit einem Experten besprechen
Verbraucher, die sich im Zinstief eine Geldanlage wünschen, die überhaupt noch eine nennenswerte Rendite abwirft, sind gezwungen ihr Kapital in alternative Kapitalanlageformen zu investieren. Offene Immobilienfonds sind eine Möglichkeit. Mit einem professionellen Fondsvergleich können Sparer ermitteln, wie hausInvest im Vergleich mit anderen Geldanlagen abschneidet, um so die beste Anlageentscheidung zu treffen.