Finanzen | 29. März 2017
Crowdinvesting: eine attraktive Finanzierungsalternative
In Zeiten niedriger Zinsen und damit des billigen Geldes scheint eine Kreditfinanzierung aus Unternehmenssicht eine naheliegende Möglichkeit. Doch Kredite bringen andere Nachteile mit sich, womit Unternehmen offen nach Alternativen zur Finanzierung suchen.
Insbesondere Start-Ups und projektbezogene Finanzierungen sind eher auf Investoren- als Kreditsuche. Umgekehrt sind Investoren und Anleger – von professionell bis zum privaten Kleinanleger – zurzeit auf der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten.
Das Crowdinvesting bietet hier eine potentielle Lösung für beide Seiten an.
Was ist Crowdinvesting?
Beim Corwdinvesting schließen sich mehrere Investoren (die Crowd) zusammen und stellen Finanzkapital einem Unternehmen oder einem Projekt zur Verfügung. Im Gegenzug erhalten sie Renditen auf ihr investiertes Kapitel. In den meisten Fällen sind die Investoren stille Teilhaber.
Das Crowdinvesting wird über spezialisierte Plattformen im Internet organisiert, sodass Anleger sich bereits mit kleinen Summen an Investitionsprojekten beteiligen können. Damit steht insbesondere Kleinanlegern der Weg offen, in renditestarke Projekte zu investieren, die auf dem klassischen Weg nur für (Groß-) Investoren mit fünf- oder sechsstelligen Beträgen möglich waren.
Für wen ist Crowdinvesting als Finanzierungsform besonders interessant?
Potenziell steht es jedem Unternehmen frei, ein Crowdinvesting zu suchen. Da Anleger besonders an renditestarken Investitionen interessiert sind, ist eine Finanzierung über ein Crowdinvesting vor allem für solche Unternehmen und Projekte interessant, die eine solche Rendite auch bieten können und denen eventuell der Zugang zu anderen Finanzierungsmöglichkeiten erschwert ist.
Das ist typischerweise bei Start-Ups der Fall. Ein interessantes Start-Up mit entsprechenden Wachstumschancen ist eine renditestarke Investition. Ähnliches gilt für Projekte, beispielsweise in der boomenden Immobilienwirtschaft. Crowdinvesting kann hier die Lücke im Finanzierungsbedarf relativ einfach schließen und gleichzeitig gute Renditen gewähren.
Aus Investoren- und Anlegersicht ist damit das Argument für Crowdinvesting bereits genannt. In der Auswahl der Anlageformen werfen nur noch wenige Anlagen bei der aktuellen Nullzinspolitik Renditen ab. Beim Crowdinvesting sind gute Renditen möglich – viele Plattformen werben mit Renditen zwischen zweieinhalb und acht Prozent. Hintergrund ist hier natürlich die Unabhängigkeit vom Finanzmarkt, auf dem die Niedrigpolitik direkt einwirkt. Investitionen in starke Wirtschaftsbereiche wie zurzeit Immobilien sind über Crowdinvesting direkt möglich.
Vorteile und Risiken von Crowdinvesting
Die Vorteile von Crowdinvesting sind schon angeklungen: Für Unternehmen, insbesondere Start-Ups und (Immobilien-) Projekte, bietet sich mit dem Crowdinvesting eine attraktive alternative Finanzierungsmöglichkeit außerhalb des klassischen Banken- und Großinvestorsystems. Zudem sind die Investoren in der Regel stille Teilhaber, die auf die Einhaltung der Genussrechte achten, darüber hinaus aber keine Kontrollmacht erreichen. Einseitige Abhängigkeiten von bestimmten Investoren sind so nicht gegeben.
Aus Anlegersicht bietet Crowdinvesting die Möglichkeit, gute Renditen zu erwirtschaften. Selbst mit kleinen Anlagesummen – oft ist eine Investition schon ab 100 Euro möglich – ist der Zugang zu renditestarken Projekten möglich. Die Risiken sind analog zu jeder anderen Anlageform und erfordern eine persönliche Einschätzung des Anlegers. Systematisch höher als vergleichbare Anlagen sind sie jedoch nicht.