Business | 5. Mai 2021
Verwaltungsdigitalisierung am Beispiel Gewerbeanmeldung
Die Digitalisierung der deutschen Verwaltung ist in den letzten Jahren immer mal wieder in den Medien. Hintergrund ist das OZG – das Onlinezugangsgesetz – das Verwaltungen dazu verpflichtet, bis Ende 2022, viele Dienstleistungen / Anträge online zugänglich zu machen. Das OZG soll dabei nicht den klassischen Behördengang ersetzen, sondern einfach nur eine weitere, zusätzliche Möglichkeit sein, Anträge etc. abzuarbeiten.
In Deutschland geht es dabei schleppend voran. Das liegt vor allem am Föderalismus, da dadurch Beschlüsse und Gesetze auch auf Landes- und auf kommunaler Ebene verankert werden müssen. Das OZG ist z.B. bereits 2017 in Kraft getreten – in Niedersachsen wurde das Äquivalent auf Landesebene erst im Jahr 2019 beschlossen.
Durch den Föderalismus gibt es in den verschiedenen Verwaltungen in Deutschland außerdem die unterschiedlichsten Softwarelösungen. Da muss erst ein einheitlicher Standard geschaffen werden, der das Zusammenarbeiten der verschiedenen Lösungen überhaupt ermöglicht.
Beispiele aus anderen Ländern
In anderen Ländern ist die Digitalisierung teilweise schon sehr weit vorangeschritten. Ein beliebtes Beispiel ist immer Estland. Hier können Verwaltungsdienstleistungen bereits seit Jahren vollständig online abgewickelt werden. Wobei man aber beachten muss, das Estland lediglich 1,3 Mio. Einwohner hat – das wäre, als würde man eine Stadt wie Köln digitalisieren.
In Estland ist die Gewerbeanmeldung beispielsweise vollständig online möglich. Direkt als der Service gestartet ist, wurden mehr oder weniger über Nacht 4.000 neue Unternehmen in Estland gegründet. Der Weltrekord für eine Unternehmensgründung in Estland liegt übrigens bei 18 Minuten.
Auch eine Firmengründung in den Niederlanden ist verhältnismäßig einfach, wobei man hier sicherheitshalber einen Dienstleister zur Hilfe holen sollte.
EU Bürger haben übrigens den Vorteil, dass man in jedem EU-Land ein Unternehmen gründen darf.
Beispiele aus Deutschland
Einige Länder in Deutschland sind mit der Digitalisierung bereits weiter, als Andere. So kann man z.B. in Nordrhein-Westfalen über das Service-Konto NRW bereits ein Gewerbe online anmelden. Länder, wie z.B. Niedersachsen arbeiten aktuell noch an einer Umsetzung und Integration in das Bürgerkonto vom Land Niedersachsen.