
Business | 3. Januar 2023
Lohnt sich ein Zeitwertkonto?
Viele Arbeitnehmer haben den Wunsch, früher in Rente zu gehen, die Elternzeit zu verlängern, ein Sabbatjahr einzulegen oder generell für eine gewisse Phase weniger zu arbeiten bzw. eine Auszeit zu nehmen. Ein Zeitwertkonto ermöglicht diese verschiedenen Szenarien.
Wie funktioniert ein Zeitwertkonto?
Auf einem Zeitwertkonto spart man Arbeitszeit an, die in Stundensätze und damit in Geld, umgewandelt wird. Man spart sozusagen Arbeitszeit an und wandelt diese Arbeitszeit später in Freizeit um.Ein Zeitwertkonto eignet sich grundsätzlich für alle Mitarbeiter, die einen unbefristeten Vertrag haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Vollzeit oder Teilzeit arbeitet.
Diese Phase nennt man „Ansparphase“ und hier können alle Bestandteile des Lohns bzw. Gehalts auf das Zeitwertkonto eingezahlt werden..
Diese Zeitwerte können bestehen aus:
- freiwillige Arbeitgeberleistungen
- Überstunden
- tarifliche Leistungen, außertarifliche Leistungen, übertarifliche Leistungen
- Stunden aus nicht genommenen Urlaub
- und vieles mehr
Das Ansparen der Arbeitszeit kann prinzipiell das ganze Berufsleben stattfinden. Die Zeitwerte werden auf Basis des aktuellen Stundensatzes in Geld umgerechnet und einbezahlt. Das Geld bleibt natürlich Eigentum des Arbeitsnehmers.
Zeitwertkonto für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Der Größte Vorteil für Arbeitnehmer besteht darin, dass man mehr Möglichkeiten in Sachen Freistellungen hat. Beispielsweise können Weiterbildungen, Pflegezeit oder Ähnliches mit einem Zeitwertkonto gut überbrückt werden, sodass man trotzdem sein normales Gehalt erhält. In dieser sogenannten „Entnahmephase“ wird das angesparte Geld in Teilen ausgezahlt und ersetzt somit das eigentliche Gehalt entweder ganz oder teilweise.
Arbeitgeber ermöglichen durch ein Zeitwetkonto den eigenen Arbeitnehmer viele neue Möglichkeiten, was natürlich den Arbeitgeber und die Attraktivität des Arbeitgebers stärkt. Leider gibt es einen etwas größeren Verwaltungs- und Kostenaufwand für die Arbeitgeber, jedoch sollte der positive Effekt dies übersteigen.
Arbeitgeberwechsel & Zeitwertkonto
Bei einem Arbeitgeberwechsel kann der Arbeitnehmer das Zeitwertkonto mit zum neuen Arbeitgeber nehmen.Unter bestimmten Vorraussetzungen hat der Arbeitnehmer auch die Möglichkeit, das bisherige Guthaben an die Deutsche Rentenversicherung zu übertragen. Alternativ kann das Guthaben des Zeitwertkontos auch als Einmalzahlung an den Arbeitnehmer ausgezahlt werden.