Auto & Motor | 1. August 2014
Was sind Schmiedefelgen?
Jeder ist seines Glückes Schmied: Dieses bekannte Sprichwort lässt sich sehr anschaulich auf hochwertige Schmiedefelgen übertragen, die am Wagen montiert nicht zuletzt aufgrund der edlen Optik bei Tuningfans das Herz höher schlagen lassen.
Es handelt sich nicht nur um ein attraktives optisches Detail im Rahmen der individuellen Fahrzeugveredelung, sondern um die dynamische Verbindung von Fahrwerk und Reifen. Schmiedefelgen oder auch konventionelle Alufelgen werden lange nicht mehr wegen ihrer technischen Vorteile verbaut, die klar auf der Hand liegen: Sie lassen eine erhebliche Gewichtsreduktion im Vergleich zu Stahlfelgen zu, weisen aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit ein besseres Bremsverhalten auf und tragen zu einem dynamischeren Fahrverhalten bei. In erster Linie aber erlauben sie sportliche Eigenschaften. Was aber genau ist sind die Eigenschaften einer Schmiedefelge?
Extreme Robustheit und eine filigrane Optik
Wie der Name es schon verrät, handelt es sich um eine Felge, die in einem aufwändigen Verfahren geschmiedet wird, was zugleich auch den höheren Anschaffungspreis im Vergleich zu konventionellen Alufelgen erklärt. Konventionelle Leichtmetallräder werden in aller Regel gegossen: heißes Aluminium wird dabei in entsprechende Formen gegossen und danach ausgehärtet. Nach diesem Prozess sind die Felgen zwar noch nicht strassentauglich, in ihrer Form aber bereits im Wesentlichen vollendet.
Eine Schmiedefelge hingegen wird in einem aufwändigeren Verfahren hergestellt, wozu eine Speziallegierung und ein gröberer Rohling verwendet werden, der sodann in einem schon festen (aber immer noch warmem) Zustand mit Hilfe von hydraulischen Pressen stufenweise in die gewünschte Endform gebracht wird. Dieses namensgebende Fertigungsverfahren nennen Fachleute ‚maschinelles Schmieden‘.
Spezifische Eigenschaften der Schmiedefelge
Durch den spezifischen Fertigungsprozess erhält eine Schmiedefelge ihre ganz konkreten optischen und fahrtechnischen Eigenschaften: Im Vergleich zu konventionellen Alufelgen sind die geschmiedeten Varianten fester und somit belastbarer, da der Schmiedevorgang eine starke Verdichtung hervorruft. Zudem wird der Gefügeverlauf nicht unterbrochen, sodass eine gleichmäßige Oberflächenoptik entsteht, die eindrucksvoll in Szene gesetzt werden kann.
Poren oder Lunker beziehungsweise Materialeinschlüsse sind nicht zu entdecken, die Oberfläche ist vollkommen glatt. Das spezifische Fertigungsverfahren erlaubt zudem eine weitere Gewichtsreduktion, da letztlich die gleiche Festigkeit mit einer geringen Wandstärke erreicht werden kann.
Tuningträume für die individuelle Fahrzeugveredelung
Die robusten Materialeigenschaften in Kombination mit einer hochwertigen Optik machen im Wesentlichen die Reize für diese exklusive Tuningkomponente aus. Und letztlich ist der höhere Preis nicht nur ein gerechtfertigter Ausweis von Qualität, sondern auch von Exklusivität, um die Fahrzeugveredelung sichtbar mit einem hohen Maß an Individualität voranzutreiben.
Durch die nochmalige Gewichtsreduktion im Vergleich zu konventionell gefertigten Leichtmetallfelgen (Gussverfahren) wird die ungefederte Masse geringer, sodass auch die Federung beziehungsweise gesamte Dämpfung besser anspricht. In dieser Hinsicht sehen Schmiedefelgen nicht nur gut aus, sie leisten auch eine effektive Arbeit als Teil eines sportlichen Fahrwerks. Insgesamt kann festgehalten werden, dass geschmiedete Felgen in 3 Kategorien besonders punkten können. Sie sind leichter als konventionelle Leichtmetallfelgen, noch stabiler und somit sicherer und die Schönheit der glatten Oberfläche weiß oftmals auf den ersten Blick zu überzeugen.
Der einzige Nachteil dieser Felgen ist, dass sie im Rahmen von Reparaturprozessen nicht erhitzt werden dürfen. Ansonsten stehen zahlreiche Designkreationen zur Auswahl, um seinem Wagen ein hochwertiges Tuningupdate mit sicht- und spürbaren Auswirkungen zu verpassen.