
Auto & Motor | 4. Februar 2021
Mit einer Fahrzeugeinrichtung in fünf Schritten mehr Gewinn im Handwerk erzielen
Es gibt Methoden zur Strukturierung seines Alltags, aber auch seines Arbeitstages. Ein sehr hilfreiches Vorgehen ist dabei die aus Japan stammende 5 S Methode:
Die fünf „S“ stehen für:
- Sortieren
- Systematisieren
- Säubern
- Standardisieren
- Selbstdisziplin
Diese „5S“ im Handwerker umzusetzen ist mit einer simplen Anleitung schnell gemacht:
(Aus)sortieren
Wer schmeißt schon gerne Dinge weg, die eventuell noch mal eine Verwendung finden könnten – das fällt nicht leicht! Hält man sich aber vor Augen, was es kostet, Material im Laderaum seinen Fahrzeuges mitzuführen, welches nie benötigt wird, trennt man sich schon leichter. Denn es benötigt Platz im Laderaum eines Fahrzeuges und blockiert wertvollen Raum in einer Fahrzeugeinrichtung. Zudem lässt es den Laderaum des Transporter unübersichtlich werden und es wird seinen Wert nach und nach verlieren.
Daher gilt der erste Rat:
Den Laderaum des Fahrzeuges einmal komplett ausräumen und alle Materialen sortieren. Doppelt mitgeführte Werkzeuge sollten in der Werkstatt bleiben, ungenutztes Material kann entsorgt werden und alle anderen Verbrauchsmittel und Werkzeuge sollten nach Einsatzzweck (Montage, Installation, Service,…) sortiert werden.
Gewinn:
- In Kombination mit einem Regal im Fahrzeug wird ein optimaler Überblick im Laderaum gewonnen
- Staumöglichkeit wird auf jeden Fall, ob mit oder ohne Fahrzeugeinrichtung, geschaffen
- Arbeitszeit wird gewonnen, weil Suchzeiten automatisch reduziert werden.
- Bares Geld, denn jedes gesparte Kilo reduziert den Kraftstoffverbrauch.
Systematisieren
Nachdem einmal gut aussortiert wurde, gilt es beim Einräumen des Laderaums samt der Fahrzeugeinrichtung, systematisch vorzugehen.
Zuerst sollte sich der Nutzer des Fahrzeuges konkrete Gedanken darüber machen, welche Werkzeuge tagtäglich benötigt werden. Diese sollten in der Nähe der Heck- oder Seitentüre untergebracht werden, sodass nur schnelle Handgriffe von Nöten sind, um die richtigen Materialien aus dem Fahrzeugregal zu entnehmen. Zudem macht es Sinn, diese Materialien und Werkzeuge in BOXXen zu verstauen, sodass diese einfach nur gegriffen werden müssen und den systematischen Transport bis an den Einsatzort ermöglichen. Materialien, die nicht so häufig verwendet werden, finden in einer etwas weiteren Distanz zu den Türen seinen Platz in der Fahrzeugeinrichtung.
Gewinn:
- Gesundheit der Mitarbeiter durch eine bessere Ergonomie und geringe „Bückzeiten“ im Fahrzeug.
- Zufriedenheit der Mitarbeiter aufgrund von unkomplizierten Abläufen.
- Senken der Unfallgefahr und Steigerung der Arbeitssicherheit, wenn alles systematisiert in dem Fahrzeugregal eingeräumt und gesichert ist.
- Professioneller Eindruck beim Kunden, weil sowohl die Mitarbeiter eine positivere Ausstrahlung aufgrund ihrer Zufriedenheit haben, als auch die Kunden sehen, dass das Fahrzeug strukturiert ist und sich dieser Eindruck auf die Dienstleistung überträgt.
Säubern
Eine nicht allseits beliebte Tätigkeit ist das Säubern des Fahrzeuges und vor allem des Laderaums. Aber eine kontinuierliche Grundreinheit führt dazu, dass nicht mehr aufwendige Putzaktionen von Nöten sind. Fahrzeugeinrichtungen helfen dabei, den Nutzern der Fahrzeuge, ein Grundordnung zu halten und motivieren gleichzeitig, den Laderaum kontinuierlich sauber zu halten.
Gewinn:
- Guter Eindruck bei der Kundschaft – das Fahrzeug dient als Aushängeschild.
- Pfleglicher Umgang von Werkzeugen durch die Mitarbeiter.
- Eine geordnete und saubere Fahrzeugeinrichtung lässt sofort fehlende Materialen erkennen, sodass ein Vergessen am Einsatzort vermieden wird. Auch beschädigte Werkzeuge werden schnell erkannt, können aussortiert und neu beschafft werden.
Standardisierung
Standards und Regeln helfen den Mitarbeitern die Ordnung, die bereits geschaffen wurde auch einzuhalten. Diese können sichtbar gemacht werden durch zum Beispiel Beschriftungen an den Regalen im Transporter. So kann jeder Mitarbeiter auf den ersten Blick erkennen, wo welche Materialen und Werkzeuge zu entnehmen oder auch wieder aufzuräumen sind. Eine weitere Hilfe dabei ist die Kennzeichnung durch Farben auf den Beschriftungsetiketten. Werkzeuge sind zum Beispiel blau gekennzeichnet, Ersatzteile gelb und Verbrauchsmaterialien grün. So kann jeder seine eigenen Standards für das Unternehmen oder Fahrzeug festlegen.
- Vermeidung von Suchzeiten
- Erleichterung der Nutzung von Fahrzeugen von mehreren Mitarbeitern
Selbstdisziplin
Die konsequente Anwendung der vorangegangenen Punkte ermöglicht die permanente Ordnung in jedem Laderaum eines Nutzfahrzeuges. Die Regeln müssen natürlich von allen Mitarbeitern verinnerlicht und gelebt werden. Mitarbeiter sollten aber auch befragt werden, ob die Systematisierung in deren Arbeitsalltag passt. Standards dürfen auch jederzeit hinterfragt und optimiert werden. Es wird sich nicht sofort die 100prozentige Lösung finden.
Die Vorteile der 5S-Methode werden schon sehr bald positive Auswirkungen auf den gesamten Arbeitsalltag haben. Eine Motivation für die Mitarbeiter kann durch kleine Bonizahlungen erfolgen, wenn die Ordnung eingehalten wird und Verbesserungsvorschläge zur Ordnung im Fahrzeug erfolgen. Denn sicher ist, dass mit dieser Selbstdisziplin bares Geld für das Unternehmen gespart wird.