Auto & Motor | 14. September 2021
Führerschein machen: Mit diesen 3 Tipps lassen sich die Kosten niedrig halten
Der eigene Führerschein ist für viele Menschen der große Traum und bietet mitunter ein Stück Freiheit. Gerade Jugendliche sehnen sich dem großen Tag entgegen. Auf dem Land ist die Erlaubnis, ein Auto oder ein anderes Fahrzeug zu führen, oft gar essenziell. Liegt selbst der nächste Bahnhof schon weit entfernt, bleibt Menschen gar nichts anderes übrig, als den Wagen zu nehmen. Nur diejenigen, die vor dem Führerscheinlehrgang stehen, wissen auch: Der ›Lappen‹ ist teuer. Deutschlandweit kostet der Führerschein Klasse B rund 2.000 Euro, wobei es regional auch mal deutlich nach oben gehen kann. Wie also lässt sich sparen?
Tipp 1: Fahrschulen vergleichen
Jeder angehende Fahrschüler hat das Recht, sich bei Fahrschulen einen Kostenvoranschlag einzuholen. Dies sollte auch unbedingt getan werden, denn mitunter variieren die Kosten durchaus in einem gewissen Rahmen. Bei dem Beratungsgespräch können auch verschiedene Faktoren geklärt werden, die unbedingt in einen Vergleich mit hineingehören. Die Angaben der Fahrschule werden nun mit Angaben von anderen Fahrschülern validiert. Doch welche Fragen sind wichtig? Ein Überblick:
- Durchschnittliche Fahrstundenzahl – jeder Fahrschüler muss mindestens dreißig Fahrstunden absolvieren. Davon entfallen 12 auf die Sonderstunden, die für Überlandfahrten, Autobahn und bei Dunkelheit aufgewendet werden. Wichtig ist, in ungefähre Erfahrung zu bringen, wie viele Fahrstunden Schüler einer Fahrschule durchschnittlich tatsächlich brauchen. Ein Beispiel: Fahrschule A gibt an, dass ein Schüler im Schnitt 32 Stunden benötigt. Fahrschule B hat aber einen durchschnittlichen Schnitt von 36 Fahrstunden. Da es unwahrscheinlich ist, dass die erste Fahrschule stets talentiertere Fahrschüler hat, lässt sich davon ausgehen, dass Fahrschule B doch noch einige Stunden mehr einschiebt, bis das Prüfungs-OK gegeben wird.
- Unterrichtsmethoden – setzt die Fahrschule auf Simulationstraining? Mit diesem können gerade unsichere Schüler ›Praxis‹ erlangen, zudem sind die Simulationstrainings günstiger als gewöhnliche Fahrstunden. Auch stellt sich die Frage nach Express-Führerscheinkursen.
- Theorie – auch sie kostet Geld. Natürlich sind die Kosten im Führerschein enthalten, doch bringt es einem Schüler nicht viel, wenn der Unterricht nicht so gut ist, dass er den Theorieteil der Prüfung besteht. Wie steht es um die Lernmittel? Können Fahrschüler auch zwischendurch den Lerncomputer in der Fahrschule nutzen oder gibt es einen Online-Zugang?
Auch der Prüfungsschnitt ist ein guter Maßstab. Natürlich ist jeder Fahrschüler anders und manche können hervorragend Autofahren, sind aber in der Prüfung so nervös, dass sie schon wenige Meter nach dem Anfahren ein Stoppschild übersehen. Doch fällt eine Fahrschule mit einer hohen Durchfallquote im praktischen oder theoretischen Teil auf, so lässt das einige Rückschlüsse auf die Qualität des Führerscheinlehrgangs zu. Jede nicht bestandene Prüfung erhöht die Kosten des Führerscheins: Prüfungsgebühren und neue Fahrstunden fallen an.
Tipp 2: Günstige Finanzierung suchen
Gerade für junge Erwachsene ist es schwer, das Geld für den Führerschein zusammenzusparen. Mit etwas Glück gibt es zwar ein Sparbuch, welches zum 18. Geburtstag oder zum Schulabschluss überreicht wird, doch ist das Geld häufig schon für den Wagen verplant. Doch auch Erwachsene haben mit den Führerscheinkosten zu kämpfen, denn nicht jeder kann mühelos viel Geld vom Gehalt zurücklegen. Aber welche Optionen gibt es?
- Ämter – steht der fehlende Führerschein dem Job entgegen, gibt es mitunter Möglichkeiten, dass die Jobcenter oder die Arbeitsagentur den Führerschein bezuschussen. Gerade höhere Führerscheine fallen hier herunter. Wer beruflich zwar mit dem Führerschein B einen kleinen Transporter fahren darf, aber mehr Jobchancen hat, wenn er den LKW-Führerschein macht, der hat gute Chancen. Im ländlichen Raum gehen die Anfragen häufig durch, wenn durch die Mobilität der Arbeitsradius vergrößert werden kann.
- Familie – vielleicht geben Freunde oder die Verwandten etwas zum Führerschein dazu. Mitunter lässt sich in dieser Form ein Privatkredit aufnehmen, sodass die Finanzspritze auch zurückgezahlt wird. Wichtig ist, kein privates Darlehen ohne einen Vertrag abzuschließen.
- Online-Kredit – Vergleichsportale bieten schon oft bei den Verwendungszwecken den Punkt ›Führerschein‹. So lassen sich also die Führerschein Kosten mit einem Ratenkredit finanzieren.
Keine der drei Optionen steht einer anderen entgegen. Sie lassen sich gut miteinander vereinen. Wer beispielsweise in der Familie 1.000 Euro zusammenbekommt, der braucht den Kredit nur über eine geringere Summe aufzunehmen.
Tipp 3: Fahrstunden geringhalten
Dreißig Stunden sind verpflichtend. Diesbezüglich besteht kein Spielraum, denn ohne diese absolvierten Stunden ist es nicht möglich, zur Prüfung anzutreten. Alles, was darüber hinausgeht, ist jedoch variabel und kann gesteuert werden:
- Verkehrsübungsplatz – vor und während des Führerscheins ist die Fahrt zu einem Verkehrsübungsplatz Gold wert. Auf dem ›Idiotenhügel‹ können Fahrneulinge in Ruhe ein wenig Praxis sammeln und an den Punkten arbeiten, die in den Fahrstunden schwerfallen. Achtung: Bis zum Wechselpunkt des Übungsplatzes muss eine Person den Wagen führen, die einen gültigen Führerschein besitzt.
- Üben – die Theorie ist eigentlich der leichte Teil, denn hier gibt es feste Fragen und Situationen, die nicht durch den Faktor Mensch beeinflusst werden. Trotzdem fallen etliche Fahrschüler durch die Theorieprüfung oder werden erst spät zugelassen. Der Grund: Viele Fahrschüler nehmen diesen Teil auf die leichte Schulter. Wer kostengünstig den Führerschein machen möchte, der sollte die Theorie als wichtiges Abifach betrachten und täglich wenigstens für dreißig Minuten lernen. Heute ist das so einfach und unterhaltsam. Statt dicker Papierkladden können Fahranfänger auf digitale Unterstützung setzen. Selbst fürs Smartphone gibt es zig unterhaltsame Apps für den deutschen Führerschein – sogar kostenlos.
Die Zeit in der Fahrschule darf nicht als reine Unterhaltung angesehen werden. Wer den Weg zur mobilen Freiheit rasch hinter sich bringen möchte, der muss sich anstrengen. Und mit der Anstrengung sinken die Kosten.
Fazit – vergleichen, nachprüfen und Gas geben
Fahrschulen müssen preislich und inhaltlich miteinander verglichen werden. Fahrschulen mit einem sehr guten Ruf sind oft die, die viele Prüflinge mit dem ersten Versuch durch die Prüfung bringen und dabei keine unzähligen Fahrstunden anhäufen. Auch die Besuche auf Verkehrsübungsplätzen sind eine große Hilfe, denn dort können Prüflinge im gesicherten Rahmen das Auto kennenlernen und mehr Sicherheit erhalten. Die Finanzierung des Führerscheins lässt sich teils sogar fördern, wobei sie oft aus mehreren Säulen besteht.